#88 Bellen, Beißen und Rabatz: Territoriales Verhalten - Part 2

00:00:00: * Musik *

00:00:02: Ihr Lieben, es ist so schön, dass ihr wieder mit dabei seid.

00:00:10: Ich muss zugeben, ich bin heute ein bisschen aufgeregt.

00:00:14: Denn tatsächlich hab ich das allererste Mal ...

00:00:18: ... die Folge nicht vorbereitet, sondern die Liebe Lisa.

00:00:22: Den Grund erfahrt ihr gleich. - Ja.

00:00:24: Aber ich kann schon mal so viel verraten,

00:00:27: ich beantworte nicht die Fragen, ich stelle sie weiterhin.

00:00:30: Aber ich hab doch vorbereitet, das hab ich genauso gemacht.

00:00:33: Ich stell dir heute Fragen.

00:00:35: Das haben wir so aber nicht abgesprochen.

00:00:38: Auch alles alleine machen ist doch auch langweilig.

00:00:41: Das stimmt, ja.

00:00:43: Ja, und wo wir schon bei unangenehmem Ding sind,

00:00:48: wir sind heute schon fremdgegangen, Lisa, ne?

00:00:51: Ja. - Wir hatten einen ganz niedlichen,

00:00:55: flauschigen Studio-Gast mit bei uns hier im Podcast.

00:01:00: Ja. - Nämlich den lieben Yasin,

00:01:02: sein Cocker Spanier, und gehört zu meinem Kollegen Micha.

00:01:06: Und er war jetzt auch praktisch Gast in der Hunde Runde.

00:01:11: Auf jeden Fall, mit Studio-Gast war auf jeden Fall.

00:01:13: Er hat sehr niedlich angeguckt.

00:01:15: Lisa mag er sehr, sehr doll.

00:01:18: Ich weiß auch nicht, ich hab ihm irgendwann mal Läckerlis gegeben.

00:01:22: Und anscheinend hat er sich das so gut eingeprägt,

00:01:25: dass er direkt mit uns ins Studio gekommen ist

00:01:28: und richtig freudestrahlend hier mit reingelaufen ist.

00:01:31: Und sich dann auch hier ganz gemütlich mit hingelegt hat.

00:01:34: Also, es war wirklich ... - Ja, war sehr niedlich.

00:01:37: War sehr, sehr niedlich, ja.

00:01:39: Aber wir haben ihn mittlerweile wieder nach oben gebracht.

00:01:42: Zu seinem Herrchen.

00:01:44: Aber er kann ruhig öfter dabei sein, ist ganz nett.

00:01:47: Ach super angenehm. - Das dürfen wir nahelang nicht erzählen.

00:01:51: Und ihr bitte auch nicht. - Ja, nicht pätzen.

00:01:53: Das macht man nicht. - Nee, das macht man nicht.

00:01:56: Lass es mich selber erzählen, okay?

00:01:58: Ach ja, ihr Lieben.

00:02:00: Lisa hat mit dem, was jetzt kommt, nichts zu tun.

00:02:03: Das hab ich mir noch spontan ausgedacht.

00:02:05: Ansonsten kommt der Rest der Folge von Lisa.

00:02:08: Aber wir starten jetzt einfach.

00:02:10: * Musik *

00:02:12: * Musik *

00:02:15: Ihr Lieben, es ist so weit.

00:02:25: Wir können's selber kaum glauben.

00:02:27: Aber heute ist der Tag der Tage.

00:02:30: Ihr bekommt territoriales Verhalten.

00:02:33: Part 2 auf die Ohren.

00:02:35: Und wir sind schon ganz gespannt, wie euch diese Folge am Ende gefällt.

00:02:39: Und ich würd sagen, wir legen einfach mal los.

00:02:43: Und starten mit einer kleinen Mini-Zusammenfassung von Lisa.

00:02:50: Erstmal wollte ich euch abholen.

00:02:52: Ich war letztens im Einzettraining.

00:02:55: Das kommt schon öfter mal vor.

00:02:57: Aber vor Kurzem war ich in einem sehr speziellen Einzettraining.

00:03:01: Es war ein kleiner Shihwawa.

00:03:03: Und der Shihwawa hatte doch deutliches territorial Verhalten.

00:03:09: Und unter anderem lag er immer in der Fensterbank.

00:03:13: Und hat dort sehr bitter Böse.

00:03:17: Ebenso ein Shihwawa-Bitterböse.

00:03:19: Aber für seine Verhältnisse wirklich über die Maße gebellt.

00:03:23: In die Luft geschnappt.

00:03:25: Und wirklich auch in die Verkleidung der Fenster reingebissen.

00:03:28: Echt?

00:03:31: Der war wirklich völlig außer einem Haus.

00:03:34: Also wirklich völlig drüber.

00:03:36: Ich hätte am liebsten damit der Kettensäge durchs Fenster gesprungen.

00:03:40: Hätte die Menschen und die Hunde, die da vor seinem Balkon lang gelaufen wären,

00:03:44: hätte der am liebsten kurz und klein gemacht.

00:03:47: Oh Gott.

00:03:49: Deswegen bin ich auch eingeladen worden.

00:03:51: Und wurde gefragt.

00:03:53: Und ob wir das doch thematisieren können.

00:03:55: Natürlich.

00:03:57: Manch bin eben auch reingekommen.

00:03:59: Dieser Hund hat auch mir gegenüber dieses Verhalten deutlich gezeigt.

00:04:04: Er sagt so, können wir das jetzt irgendwie mal sehen?

00:04:07: Ja, klar. Und dann holte der Besitzer auf einmal eine Treppe.

00:04:12: Und baute die an das Fenster.

00:04:15: Dass er da auch noch hinkann oder was?

00:04:17: Dann hab ich gedacht, was ist das denn jetzt?

00:04:20: Ja, das war sozusagen das Go für den Shihwawa.

00:04:24: Über diese Leiter, über diese Treppe, auf das Fensterbrett zu kommen.

00:04:29: Dort auf seinen schön gemachtes Bett zu gehen.

00:04:32: Und da die Leute anzupöbeln.

00:04:34: Und dann hab ich gedacht, aber du breitest ihm doch da ...

00:04:38: seinen Trot vor, genau wie du sagst, ne?

00:04:41: Also, ja.

00:04:43: Aber das macht der doch so gerne.

00:04:45: Und dann hat der doch eine Aufgabe.

00:04:47: Und ich dachte halt, heu, heu, heu, heu, heu, heu.

00:04:50: Ja, auf der einen Seite will man's nicht.

00:04:53: Und findet's unangenehm.

00:04:55: Und die Nachbarn haben sich beschwert,

00:04:57: dass der Hund regelmäßig alarm macht.

00:05:00: Auf der anderen Seite baut man da extra ne Leiter hin,

00:05:03: dass der Hund da seinen Hobby nachgehen kann.

00:05:06: Und all das hat mich echt dazu gebracht,

00:05:08: boah, wir müssen unbedingt Territorialverhalten Teil 2 machen.

00:05:11: Weil ... also wirklich, ich hab gedacht, ich fahr vom Glauben ab.

00:05:16: Das war wirklich ... ja, ich fahr das total skurril.

00:05:20: Ist schon merkwürdig.

00:05:22: Dieser Shihwawa hat wirklich, also mit seinen kleinen Zehntchen,

00:05:26: in die Fensterfassade immer so reingehackt.

00:05:29: Das war wirklich krass.

00:05:31: Wo ist keine Mietwohnung?

00:05:33: Keine Ahnung, wir sind auch noch alle Zähne dran.

00:05:36: Aber das war wirklich beeindruckend,

00:05:38: hat ich so auch, auf wirklich fast sagen, noch nie.

00:05:41: Also von so einem kleinen Shihwawa, der in so ein Fenster reingehackt hat.

00:05:45: Das war nicht schon doll. - Ist schon auffällig.

00:05:48: Ja, schon extrem auffällig. - Schon sehr ausgeprägtes Verhalten.

00:05:51: Lass uns doch noch mal auf Haus und Hof eingehen,

00:05:54: weil das ist ja im Prinzip so der Klassiker, ne?

00:05:58: Also ich glaube, das meiste ...

00:06:00: Also erst mal ist ja, was ist territorial Verhalten?

00:06:03: Territorial Verhalten ist ja die Bereitschaft,

00:06:06: sein Eigentum oder das, was man als Ressource ansieht, zu verteidigen.

00:06:12: Und das kann Haus und Hof sein.

00:06:14: Ich glaube, das ist für uns vielleicht auch das eindeutigste Beispiel.

00:06:18: Der Hund lässt kein Besuch in die Wohnung.

00:06:21: Der Hund lässt kein Besuch auf den Hof.

00:06:23: Der Hund lässt kein Besuch vielleicht sogar schon auf einmal

00:06:26: an den Restauranttisch. - Mhm.

00:06:29: Weil auf einmal liegt er da eine Stunde und sagt,

00:06:32: so, das ist jetzt hier mein Tisch.

00:06:34: Und der Kenner darf hier nicht mehr beikommen.

00:06:37: Aber vielleicht auch der Kinderwagen oder Ressourcen,

00:06:41: die er für sich beansprucht.

00:06:43: Also wirklich, dass die Bereitschaft etwas zu verteidigen.

00:06:46: Okay, das war sozusagen ein kleiner Nachklapp aus der ersten Folge.

00:06:50: Da könnt ihr gerne noch mal reinhören.

00:06:52: Vielleicht hilft euch das auch noch mal vorab,

00:06:54: bevor ihr diese Folge dann anhört.

00:06:56: Vielleicht hört ihr die erst mal die anderen noch mal zuerst an.

00:06:59: Dann steigt ihr mit der hier ein.

00:07:01: Oder ihr macht, wie ihr einfach wollt.

00:07:03: Und hört Kreuz und quer, das ist auch völlig in Ordnung.

00:07:07: Mach ich zugegeben bei Podcast, nämlich auch.

00:07:10: Ja? - Klar.

00:07:13: Ich höre auch mal das, mal das.

00:07:15: Und dann springe ich auch.

00:07:17: Weißt du, wenn ich mal auch eine Zeit lang

00:07:19: im Podcast nicht gehört habe,

00:07:21: dann springe ich auch nicht an, wo ich die letzte Folge gehört habe.

00:07:25: Sondern dann gucke ich manchmal erst, welches Thema interessiert mich.

00:07:29: Ah, nee, ich mach das nicht.

00:07:31: Ich höre die aktuelle Folge und höre einmal rein, ob mir das gefällt.

00:07:35: Ob ich die Stimmen hören kann.

00:07:37: Weil das ist für mich immer ganz wichtig,

00:07:39: kann ich den Stimmen länger zuhören.

00:07:41: Find ich das, was die sagen, plausibel und irgendwie sympathisch.

00:07:44: Und wenn ich das finde, dann fange ich mit Folge eins an.

00:07:48: Und dann höre ich durch.

00:07:50: Und das entwickelt sich ja, ist ja wie bei uns.

00:07:52: Natürlich, das entwickelt sich immer.

00:07:54: Und die Geschichten bauen sich auch manchmal aufeinander auf.

00:07:57: Und dann, wenn ich mitten drinnen reinhöre,

00:07:59: dann verstehe ich ja im Zweifel die Geschichte gar nicht.

00:08:02: Die erzählen, dieses dazwischen verstehe ich im Zweifel nicht.

00:08:05: Und das finde ich dann irgendwie komisch.

00:08:07: Ich bin der einzige Honk, der hier gerade nicht folgen kann.

00:08:10: Deswegen fange ich dann, also, ja, ich zu 99 Prozent wirklich von vorne an.

00:08:14: Ich kann da drüber weghören manchmal. - Ach so.

00:08:16: Aber manchmal interessiert mich dann schon,

00:08:18: dass ich da einen Podcastseider habe.

00:08:20: Das kitzelt mich dann auch.

00:08:22: Wenn das so ein Podcast ist, der irgendwie schon über 100 Folgen hat.

00:08:25: Und mich interessiert nun mal diese eine gerade,

00:08:27: weil irgendwie keine Ahnung, super spannendes Thema,

00:08:30: habe ich eh gerade auch verkehrt bei mir.

00:08:33: Dann kann ich nicht bei eins anfangen, bis ich bei Folge 98 bin.

00:08:36: Marike, was hörst du denn gerne für Podcasts?

00:08:38: Ganz unterschiedlich.

00:08:40: Aber schon viel True Crime ist auch dabei. - Ja, ne? - Ja, schon.

00:08:43: Da haben wir auch irgendwie,

00:08:45: also, du ja auch irgendwie so ein kleines Tick führen.

00:08:47: Ich höre tatsächlich fast nur True Crime.

00:08:50: Ich höre ganz selten mal andere Hunde-Podcasts.

00:08:55: Weil ich zugeben, also, ich find die toll,

00:08:59: das ist jetzt überhaupt nicht, weil ich jetzt denke, Boi,

00:09:01: ich mach den besten und deswegen sind alle anderen schlecht.

00:09:03: Nee, ich muss so gehen, ich hab so viel mit Hund zu tun,

00:09:06: dass ich mir dann nicht noch mehr Hund auf die Ohren manchmal...

00:09:09: Das ist overload, ne? - Ja.

00:09:11: Und dann, ja, irgendwie kann ich das dann nicht.

00:09:13: Das heißt, ich höre tatsächlich ganz, ganz viel True Crime

00:09:15: und ich habe meine drei, vier Lieblings-Podcasts.

00:09:17: Und da bin ich durch.

00:09:19: Die hab ich natürlich komplett aufgehört.

00:09:21: Und da hoffe ich einfach immer nur auf die neuen Folgen.

00:09:23: Das ist manchmal sehr anstrengend.

00:09:25: Das heißt, an dieser Stelle Podcast-Empfehlung für Lisa.

00:09:29: Ja, wirklich, ja.

00:09:31: Richtig gut.

00:09:33: Also, genau, schickt mir gerne richtig gute Podcasts,

00:09:36: gerne True Crime oder irgendwas, was man gut im Auto hören kann,

00:09:39: was schon spannend ist.

00:09:41: Du brauchst Spannung, ne? Du willst nicht einfach nur...

00:09:44: Nee, oder irgendwie so auch schon so ein bisschen Wissenswertes.

00:09:47: Wissenswertes, okay. Wissenswertes oder Spannung?

00:09:49: Also, ich kann nicht nur so ein Blah-blah-Podcast.

00:09:51: Okay. Was kann ich ab und zu zum Beispiel ganz gut?

00:09:54: Ah, nee, nee, nee, nee.

00:09:56: Ich brauch nicht wissen, wie sich Leute die Haare waschen.

00:09:58: (Lachen)

00:10:00: Das ist mir zu langweilig.

00:10:02: Nee, also irgendwie, also, genau.

00:10:04: True Crime-Podcast und... - Wissenswertes.

00:10:07: Wissenswertes. Oh ja, ich bin gespannt, was ihr mir schickt.

00:10:09: Unnützes Wissen, find ich auch super.

00:10:11: Lisa kommt mich ganz erstaunlich auf.

00:10:13: Okay, unnützes Wissen, kann der nicht schicken?

00:10:15: Lisa braucht kein unnützes Wissen.

00:10:17: Das kann schon interessant sein, aber...

00:10:19: Oh, ja, sie besteht vor der Tür.

00:10:21: Dann lass sie mir da rein. - Wartet, ich bin gleich wieder da.

00:10:25: Hallo. - Hallo, du kleiner Studiogas.

00:10:27: Komm wieder her, hier. - Hallo.

00:10:29: Komm rein.

00:10:32: Hallo, du kleiner Mann.

00:10:36: Ach ja.

00:10:38: Da bin ich wieder.

00:10:40: Oh Gott, ist er so niedlich. Egal.

00:10:42: Wir haben euch versprochen,

00:10:44: dass wir in dieser Folge ja ein bisschen tiefer in die Thematik einsteigen.

00:10:49: Und da spielen ja vor allen Dingen rassende Rolle, ne, liebe Lisa?

00:10:54: Mhm.

00:10:56: Folgende Rassen sind das, glaube ich, ne?

00:10:58: Also, Herdenschutzhunde, Hüteschutzhunde,

00:11:01: Schnauze und...

00:11:04: Molosside.

00:11:06: Danke. - Und Pinscher.

00:11:08: Es gibt natürlich noch ein paar andere, ne?

00:11:10: Aber das sind so, würde man sagen, die Hauptgruppen.

00:11:13: Wollen wir uns da vielleicht noch eine Kleinigkeit raussuchen,

00:11:17: bevor wir dann auf eine Rasserexplizie gucken,

00:11:20: die ihr euch auch ganz oft gewünscht habt?

00:11:23: So machen wir es. - Sehr gut.

00:11:25: Also, man kann ja noch mal sagen, das hatten wir beim letzten Mal schon gesagt,

00:11:28: dass besonders Hüteschutzhunde, da ist sozusagen der bekannteste Schutzhund,

00:11:34: natürlich der Schäferhund.

00:11:36: Der hat eben auf die Schafe aufgepasst.

00:11:39: Und das war eher so ein Allrounder.

00:11:41: Der hat in einer Herde gewohnt, hat die Schafe bewacht

00:11:46: und hat sie gleichzeitig gehütet.

00:11:48: Okay, ja.

00:11:50: Mhm.

00:11:52: Und zum Beispiel bei den Schnauzern und Molossiden

00:11:55: und großen Schweizer Sendenhunden,

00:11:57: da gibt es eben auch so ein paar typische Hunderassen,

00:12:00: die eben besonders als Wachhunde und besonders bekannte Hunderassen...

00:12:07: oder sind besonders bekannt als Hunderassen, die sehr territorial sind.

00:12:11: Das sind zum Beispiel die Bernersennenhunde, die Riesenschnauzer,

00:12:15: Rottweiler, kennt ja auch jeder,

00:12:19: die machen ja einfach auch echt enormen Eindruck.

00:12:21: Und zum Beispiel der Dobermann.

00:12:23: Beim Dobermann habe ich einen kleinen Exkurs mitgebracht.

00:12:26: Okay, da bin ich mal gespannt drauf.

00:12:28: Kann ich dir noch eine Frage stellen? - Immer.

00:12:30: Du darfst immer Fragen stellen. - Juhu!

00:12:32: Ist das auch eigentlich der Grund, warum viele dieser Hunde

00:12:37: ja auch Polizeihunde sind?

00:12:39: Ja, tatsächlich, weil die als Polizeihund

00:12:42: braucht es ja ein besonders großen Schutztrieb

00:12:46: und ein besonderes Maß an Wachsamkeit

00:12:49: und ein besonderes Maß auch an körperlicher Statur.

00:12:53: Und all das bringt natürlich diese Hunde auch gut mit.

00:12:56: Jetzt muss man aber sagen,

00:12:58: richtige Herdenschutzhunde, und auf die gehen wir gleich noch mal genauer ein,

00:13:02: das sind keine Schutzhunde mit den Menschen wirklich arbeiten.

00:13:08: Und genau das ist der Knackpunkt.

00:13:10: Okay, da beschäftigen wir uns gleich mit.

00:13:12: Dann bin ich jetzt mal sehr gespannt auf deinen Exkurs zum Dobermann.

00:13:17: Genau, der Dobermann ist nämlich von Friedrich-Louis Dobermann.

00:13:21: Ich sag mal, entwickelt worden, domestiziert worden.

00:13:26: Und der selber war Steuereintreiber.

00:13:30: Und er brauchte einen Hund,

00:13:32: das wenn er an der Haustür klingelte, der Eindruck machte.

00:13:36: Und diesen Groß, diesen Schwarz,

00:13:39: früher hat man Ohren und Rute kopiert.

00:13:42: Das heißt, diese Hunde haben Eindruck gemacht

00:13:45: und die haben bewacht.

00:13:47: Und dadurch hat der Dobermann einfach auch so einen Stellenwert bekommen

00:13:53: und war dann einfach als sehr, sehr wachsamer Wachhund bekannt.

00:13:59: Und als sehr guter Haus- und Hofhund.

00:14:03: Dazu war er eben auch noch sehr schick und körperlich sehr robust,

00:14:08: sehr schnell, genau.

00:14:10: Und da hat er einfach massiv Eindruck gemacht.

00:14:13: Aber ich finde, das ist so passend.

00:14:15: Das sind Steuereintreiber, sich so einen Riesenhund holt,

00:14:18: an der Tür schält und sagt, guten Tag.

00:14:20: Ich hätte gern ihr Sofa.

00:14:22: Ich bin auch gerade ein bisschen sprachlos, so zu sagen.

00:14:25: Aber ja, passt irgendwie total.

00:14:27: Ich bin der beste in der ganzen Gegend,

00:14:29: der meistens Steuern eingetrieben hat.

00:14:31: Herr Dobermann sicherlich, ja.

00:14:34: Und noch mal ganz kurz,

00:14:36: das Kopieren von Rute und Ohren ist in Deutschland verboten.

00:14:39: Und das ist auch richtig und wichtig so.

00:14:41: Dann, ich glaube, wir müssen noch einen kleinen,

00:14:43: kurzen Rückblick noch mal einschieben.

00:14:45: Wann ist denn überhaupt ein Hund territorial?

00:14:48: Und vielleicht kannst du ja aber schon an dem Punkt jetzt

00:14:51: einfach ein bisschen tiefer reingehen.

00:14:53: Ja, okay.

00:14:55: Wann ist ein Hund oder was für Verhaltensweisen das möchtest du wissen?

00:14:58: Was zeigt ein Hund, wenn er territorial ist?

00:15:01: Also, ein Hund macht das darüber in der Regel bewusst,

00:15:06: indem er herumwandert,

00:15:08: wirklich sein Gebiet erkundet

00:15:11: und dann auch markiert.

00:15:13: Das kann über Urinabseits, über Kotabseits,

00:15:16: über das Entleeren der Analdrüsen sein, das kann über Schubbern sein.

00:15:19: Also, wirklich Duftmarken zu setzen, zu sagen, hier,

00:15:22: das ist meins.

00:15:24: Dann liegt er gerne auf erhöhten Flächen.

00:15:27: Haus- und Hofhunde, die liegen ja dann gerne mittig im Hof

00:15:31: und haben alles gut im Blick.

00:15:33: Hunde, die das in der Wohnung sehr gut beherrschen,

00:15:36: liegen oftmals im Flur oder vielleicht in einem Raum,

00:15:39: wo die Nachbarräume gut zu sehen sind.

00:15:42: Der kleine Schwaber liegt zum Beispiel im Fenster

00:15:45: und hat da alles gut im Blick.

00:15:48: Das heißt, die liegen an strategisch sehr günstigen Stellen,

00:15:52: günstig für sie.

00:15:54: Was dann noch ist, sie können auch fixieren.

00:15:59: Das heißt, also einfach wirklich steif werden und angucken.

00:16:03: Dann natürlich dieses ganz typische Bellen.

00:16:06: Ich sage dir Bescheid, also wirklich als Wahnsignal,

00:16:09: dafür sind sie ja auch gemacht worden.

00:16:11: Über das Bellen zu melden, Achtung, Achtung, da kommt wer.

00:16:15: Und im Zweifel ist das ein Eindringling.

00:16:17: Bitte lieber Mensch, komm doch und guck mal oder

00:16:21: komm und hilf mir oder komm und regl das.

00:16:25: Genau, das Bellen.

00:16:27: Dann im Zweifel auch das Stellen.

00:16:31: Und wenn es dann, und das ist ja ganz oft genau dann der Punkt,

00:16:35: wo wir ins Training einsteigen, vielleicht Hundetrainer und Hundetrainerin,

00:16:39: wenn es leider nicht nur noch beim Bellen bleibt,

00:16:42: sondern wenn der Hund dann wirklich die Aufgabe,

00:16:45: vielleicht im Zweifel ein bisschen ernst nimmt,

00:16:48: dass der Hund eben dem Besucher stellt, fixiert, schnappt.

00:16:53: Und dann ist natürlich echt ein Maß überschritten,

00:16:57: was unser entspanntes Zusammenleben oftmals nicht wünschenswert macht.

00:17:03: Also, ja, wir wollen das ja in der Regel nicht,

00:17:06: dass unser Hund dem Besucher bewertet oder gar bellt, fixiert,

00:17:11: stellt oder schnappt.

00:17:13: Und genau da kommen wir dann jetzt nämlich auch in die Bedruhlie.

00:17:17: Was passiert dann im Prinzip im Kopf des Hundes,

00:17:22: wenn es dazu kommt?

00:17:24: Also, erst mal das Territorialverhalten entwickelt sich mit der Pubertät.

00:17:29: Man sagt, so mit der ersten Geschlechtsreife fängt das so richtig an,

00:17:33: aber richtig ausgebildet wird es eigentlich im zweiten bis dritten Lebensjahr.

00:17:37: Da muss man aber unterscheiden, was das für Hunde sind.

00:17:40: Sind das wirklich rein rassige Herdenschutzhunde?

00:17:43: Wie geht sich das alles ein bisschen anders?

00:17:46: Da gehen wir gleich noch mal genauer drauf ein.

00:17:49: Dann gibt es aber ja ganz oft, und das muss man sagen,

00:17:53: ist, finde ich zumindest, mein größter Alltag.

00:17:56: Das sind oftmals die Tierschutzhunde,

00:17:59: die von irgendwo her kommen, wo man eben nicht genau weiß,

00:18:03: was für Rassen da drin sind.

00:18:05: Und ganz oft bringen sie einen Teil Herdenschutz mit.

00:18:09: Das heißt, es sind vielleicht auch wirkliche Herdenschutzhunde

00:18:13: drin. Das heißt, die haben einen hohen genetischen Anteil,

00:18:17: was Territorialverhalten angeht.

00:18:20: Und das bildet sich dann auch erst später mit zunehmender Gehirnreifung,

00:18:24: mit zunehmendem Selbstbewusstsein, mit zunehmendem Trainingserfolg.

00:18:28: Oder auch Erlebnissen dann wirklich immer weiter aus

00:18:31: und festigt sich immer weiter und wird dann im Zweifel auch vielleicht gefährlicher.

00:18:36: Weißt du denn, wie damals im Prinzip dieses Verhalten gefestigt worden ist,

00:18:42: in diesen Rassen, also dass man die auch heutzutage nach Herdenschutzhunden

00:18:47: und Hütuhunden und so weiter benennen darf?

00:18:51: Ja, man hat separat selektiert.

00:18:54: Man hat wirklich geguckt, dieses Verhalten von diesem Hund

00:18:57: möchte ich haben und mit diesem Hund züchte ich weiter.

00:19:00: Man hat wirklich einzeln draus selektiert.

00:19:03: Das ging nach Aussehen, das ging nach Verhalten,

00:19:06: das ging nach Gesundheit, das machen die ja heutzutage noch so.

00:19:10: Und so wurde das früher auch genauestens rausselektiert.

00:19:13: Und das Problem bei diesen, ich nenn's jetzt mal ganz platt, Mischmarschhunden,

00:19:17: ist eben, dass da keine gute Selektion stattgefunden hat.

00:19:20: Und dann hast du da eben eine Verpaarung von zwei Hunden,

00:19:24: was rassemäßig vielleicht nur bedingt zusammenpasst.

00:19:27: Und dann hast du auf einmal ...

00:19:29: ... einen Australian Shepherd,

00:19:32: der auf einmal einen beträchtigten Teil an Herdenschutz mit dabei hat,

00:19:37: weil auf einmal ein Kangal da mit dazwischen war.

00:19:40: Das ist dann schon echt eine Hausnummer.

00:19:43: Dann hast du nämlich einen richtigen Hüthehund,

00:19:46: der auch richtigen Herdenanteil hat

00:19:48: und damit meist ein sehr, sehr ausgeprägtes Territorialverhalten zeigt.

00:19:52: Okay, klingt auf jeden Fall nach einer Menge Arbeit.

00:19:56: Ja.

00:19:57: Ist es oft, ja, muss man ehrlich sagen.

00:20:00: Wie kann ich denn jetzt wirklich testen,

00:20:04: ob mein Hund territorial ist?

00:20:06: Weil nicht jeder ...

00:20:08: Ich nenn's einfach nur Bella oder ...

00:20:11: einfach mal am Zaun langlaufen,

00:20:13: ist ja nicht immer gleich Territoriales Verhalten.

00:20:16: Nee, genau, ja, ja.

00:20:18: Ich gebe meinen Kunden immer so einen leichten Selbsttest mit.

00:20:21: Jetzt sagen wir mal, dein Hund, Daska, bellt zu Hause wirklich doller am Zaun.

00:20:25: Und du hast schon auf Sorge, so einen Besuch könnte nicht einfach reinkommen.

00:20:29: Oder wenn ein Besuch ins Haus reinkommt, dann liegt die schon

00:20:32: und beachtet den Besucher schon sehr, sehr doller an.

00:20:35: Entspannen ist da nicht zu denken.

00:20:38: Wenn der Besucher sich bewegt, dann wird das schon sehr steif

00:20:41: und bellt auch für den Zweifel noch mal.

00:20:43: Lässt sich aber immer noch von euch regimentieren.

00:20:46: Und es ist alles noch im Griff.

00:20:49: Aber da wär man sicher sicher, boah, das ist ja schon sehr territorial.

00:20:53: Jetzt fahrt mal weg.

00:20:55: Ist das in der Ferienwohnung immer noch so?

00:20:58: Ist das auf dem fremden Spaziergang immer noch so?

00:21:01: Ist das, wenn ihr essen geht, wenn ihr im Park sitzt,

00:21:05: ist das da auch noch so?

00:21:07: Oder ist das nur an Orten, wo ihr euch immer ständig befindet?

00:21:11: Mhm.

00:21:13: Wenn das so ist, wenn man sagt, das ist immer nur auf unserer Hausrunde.

00:21:18: Das ist eigentlich nur bei uns zu Hause.

00:21:20: Das ist nur in einem Lieblingsitaliener nur an diesem einem Tisch,

00:21:24: unserem Standemtisch.

00:21:26: Dann kann man relativ sicher sein, das ist wirklich territorial verhalten,

00:21:30: weil das macht der Hund das oder da, was er als sein Eigen ansieht

00:21:33: und das, was er als Schützenswert und Verteiligungswert ansieht.

00:21:37: Nichtsdestotrotz, es gibt Hunde, die fahren in den Urlaub.

00:21:41: Und nach zwei Tagen ist auf einmal die Ferienwohnung schützenswert.

00:21:45: Dann baut sich aber territorial Verhalten ja auf,

00:21:48: weil irgendwann nehmen sie es ja als ihr eigenes wahr.

00:21:51: Es gibt aber auch Hunde, wo meine Decke liegt,

00:21:54: das ist mein Zuhause.

00:21:56: Trotzdem muss man sagen, ja, das geht dann auch schon ins territorial Verhalten.

00:22:02: Das ist dann noch nicht so ganz ...

00:22:04: Also, ja, das ist auch schon territorial Verhalten.

00:22:07: Punkt, so, kann man einen Haken hintermachen.

00:22:09: Aber das ist eigentlich ein ganz guter Test zu sagen,

00:22:12: macht es sein Hund nur zu Hause?

00:22:14: Und wo fremd es entwickelt er es erst mit der Zeit,

00:22:18: wenn er es als Eigen ansieht, kann man sagen,

00:22:21: ja, es ist wirklich territorial Verhalten,

00:22:23: macht er es überall ständig,

00:22:25: auch wenn es überhaupt nicht seine Hut ist und nicht sein zu Hause,

00:22:29: dann ist es meist eher was anderes.

00:22:31: Der Wunsch von ganz vielen von euch war,

00:22:33: dass wir uns mal ganz explizit dem Herdenschutzhund widmen.

00:22:39: Und wie Lisa ja schon mehrfach anklicken lassen hat heute,

00:22:44: ist das auch ein Paradebeispiel für dieses kleine, nette Thema,

00:22:49: wo man durchaus einiges an Arbeit rein investieren muss.

00:22:53: Genau, ja.

00:22:55: Vielleicht erzählst du uns einfach noch mal ein bisschen genauer was,

00:22:59: dass er es mal eigentlich für Hunde sind.

00:23:02: Ja, also, ein Herdenschutzhund.

00:23:06: Das sind Hunde, die wirklich in einer Herde mitleben.

00:23:12: Also, ganz oft sind das eben, um mal jetzt ein, zwei Rassen zu nennen,

00:23:16: ein Pyrenädenberghund, ein Kangal, das ist ja so eine Hunderasse,

00:23:20: die hat man ja in jedem Fall schon mal gehört.

00:23:23: Das ist ein kaukasischer Off-Chake.

00:23:26: Ich glaube, das haben viele von euch schon mal vom Namen gehört.

00:23:30: Und in der Regel sehr große, platt gesagt Teddybärn.

00:23:35: Die sehen im Zweifel erst mal sehr unspektakulär aus.

00:23:39: Die wiegen echt ordentlich was.

00:23:42: Also, wir reden hier bestimmt von 45 bis 65 Kilo.

00:23:46: Boah, so viel Wahnsinn.

00:23:49: Haben im Zweifel sehr viel Fell und wirken erst mal relativ gemütlich.

00:23:54: Mhm.

00:23:56: Deren Aufgabe ist es, einfach zum Beispiel in einer Schafsherde,

00:24:00: die scharf ist, um die Schafsherde zu leben.

00:24:03: Das heißt, von welpen an leben die vom Menschen unabhängig.

00:24:07: Und das ist schon mal der erste wichtige Hinweis.

00:24:10: Leben die in der Herde.

00:24:12: Und das ist jetzt auch nochmal der Unterschied

00:24:15: zu allen anderen Hunderassen, die sehen die Schaf ja nicht als Beute an,

00:24:19: was es ja per se sein könnte.

00:24:21: Die sehen die Schafe als ihre Sozialpartner, als ihr, naja,

00:24:25: platt gesagt Rudel an.

00:24:28: Sind ja Rudeltiere.

00:24:30: Natürlich wissen die auch, dass ein Schaf jetzt kein Hund ist

00:24:33: und nicht ihre Schwester oder ihr Bruder.

00:24:35: Aber das haben sie ja von welpen angehört.

00:24:37: Ja.

00:24:39: Und die sollen sich natürlich in dieser Einheit,

00:24:42: in dieser Schafsherde möglichst ruhig verhalten.

00:24:46: Das heißt, die liegen viel rum, die sind einfach da,

00:24:50: die sorgen für Sicherheit.

00:24:52: Bei was sollen die machen?

00:24:54: Die sind in den Hundenfalle ihre Herde beschützen.

00:24:57: Und die größten Feinde, die im Schaf wir ja haben,

00:25:00: sind ja Bölfe, vielleicht Bären, je nachdem, wo diese Herde auch ist.

00:25:05: Wenn wir jetzt mal an den ganzen Osteuropäischen Bereich so denken.

00:25:09: Oder eben auch den Menschen.

00:25:11: Da sollen die Hunde natürlich Eindruck schinden.

00:25:14: Das heißt, es muss ja ein Hund sein.

00:25:16: der auch ordentlich was gegenzusetzen hat, der Eindruck macht und der im Zweifel auch,

00:25:22: wenn es hart auf hart käme, wirklich auch was gegenzusetzen hat. Ein Hütehund würde sich

00:25:30: da überhaupt nicht eignen. Nicht weil er körperlich dem im Zweifel nicht gewachsen ist,

00:25:34: sondern ein Hütehund arbeitet ja aktiv mit den Menschen zusammen. Der ist super trainiert,

00:25:39: der kriegt von seinem Menschen gesagt bitte einmal links rum die Schafe, nach links treiben,

00:25:43: jetzt ablegen, jetzt wieder losrennen. Oh, jetzt ist eins links abgehauen, bitte nochmal nach links

00:25:49: rennen. Der arbeitet nur mit seinem Menschen zusammen und der ist aktiv. Der würde ja die

00:25:54: Schafe völlig verrückt machen, wenn er die ganze Zeit von links nach rechts rennt. Und dieser Hütehund

00:25:59: kann das nicht den ganzen Tag, kann das nicht 24/7 aufrecht erhalten. Der ist aber der Name auch

00:26:04: ein bisschen viel geleitet, oder? Also mit Hüten, also unter Hüten kann man ja auch behüten und so

00:26:09: also schon auch irgendwie verstehen, finde ich. Ja, ne, finde ich nicht. Also der hütet, der treibt

00:26:15: zusammen. Okay. Das ist damit gemeint, ja. Und dieser Herrenschutz und macht ihm genau das nicht.

00:26:21: Der treibt nicht zusammen. Der arbeitet nicht dann, wenn der Mensch das sagt. Der arbeitet dann,

00:26:28: wenn er es für angemessen empfindet, wenn der eine Gefahr sieht. Gefahrenverzug. Genau. Und der

00:26:33: liegt im Zweifel auch 18 Stunden rum. Mhm. Aber der ist halt die ganze Zeit aufmerksam. Der ist die

00:26:40: ganze Zeit halb wach. Der ist die ganze Zeit in Empfangsbereitschaft zu gucken. Gibt es hier

00:26:47: irgendwas, was sich melden muss und was sich im Zweifel verteidigen muss. Und das ist eben der

00:26:52: Unterschied. Der ist auf sich alleine gestellt. Der entscheidet alleine. Der hat eine, ein richtig

00:26:58: krassen, richtig dollen Job dazu leisten. Und ein Hund, der das genetisch mitbekommen hat. Das ist

00:27:05: ein Arbeitstier. Der möchte arbeiten. Das ist ein Workaholic. Und leider ein Workaholic, der genau

00:27:12: weiß, was er da macht und der sich wenig sagen lässt. Und jetzt kommen wir so langsam in, in

00:27:20: den Bereich, wo ihr vielleicht merkt, auf was ich naus will. So ein Hund ist nicht wie ein Schäferhund,

00:27:25: wie ein Hütehund. Vielleicht noch wie ein Dobermann. Darauf selektiert worden, mit dem Menschen

00:27:33: zusammen zu arbeiten. Sondern ein Herdenschutzhund ist dafür gemacht worden, die Herde eigenständig

00:27:38: zu bewachen und zu geschützen. Und da ist kein Mensch im Zweifel da. Und jetzt holt ihr euch einen

00:27:46: Herdenschutzhund nach Hause, wissendlicht oder vielleicht ja auch, und das passiert ja öfter mal

00:27:51: auch unwissendlich und wundert euch, warum euer Hund gar nicht so mit euch zusammenarbeitet. Warum

00:27:56: der da vielleicht auch gar nicht so Interesse dran hat? Der ist vielleicht total fein mit euch. Der

00:28:01: tut euch ja auch gar nix. Aber ihr merkt eben da so ein richtiges Training, so richtig auf Leckerliess

00:28:07: ist er gar nicht ansprechbar. Weil ihm genau das genetisch gar nicht für ihn vorgesehen ist.

00:28:14: Ich habe noch eine kurze Zwischenfrage. Warum heißt dann der Schäferhund Schäferhund? Man bringt

00:28:20: ja viel eher mit dem Schäfer in Verbindung eigentlich. Der Schäferhund war damals auch dafür

00:28:25: da, um Schafe zu treiben und zu hüten. Eben, aber die anderen Hunde dann auch noch zusätzlich?

00:28:31: Border Collies und ja, das ist einfach eine andere Rasse. Genauso wie es ja den deutschen

00:28:37: Drata gibt, genauso wie es den Wischler gibt. Und jeder hat so seine eigenen Vor- und vielleicht

00:28:42: auch Nachteile. Und beim Schäferhund ist dann zum Beispiel auch rausgekommen, okay der kann

00:28:45: ganz gut hüten, aber der hat besonders auch einen guten Schutzanteil. Der kann auch gut für

00:28:49: die Polizei zum Beispiel benutzt werden. Es ist so ein bisschen der Allrounder. Genauso wie bei den

00:28:54: Jagdhunden man ganz oft sagt, dass der Deutsch Drata oder Deutsch Kurzhaar ist auch ein guter

00:29:00: Allrounder. Und dann gibt es bei den Jagdhunden ganz viele Spezialisten. Ja, okay. War mir ganz

00:29:06: schon heute ein bisschen tiefer, ne? War mir auf jeden Fall nicht so bewusst, weil also ich meine,

00:29:11: das Bild, was irgendwie ja jeder irgendwie kennt, ist halt der Schäfer mit dem Schäferhund. So,

00:29:16: es wird ja auch ganz oft irgendwie gezeigt so, ne? In Serien auch, sei es auch Zeichentrick oder so.

00:29:21: Ja, ja, obwohl ich finde, das ist mit, ja, hast du recht. Obwohl ich finde mittlerweile werden

00:29:28: Schäferhunde da doch eher ausgetauscht gegen diese ganzen Border Collies, weil die einfach eine

00:29:32: bessere Arbeit leisten. Tja, das gar, die Schäferkarriere wird nicht mehr. Die Schäferkarriere wird

00:29:38: nicht mehr, nee. Vor allem in ihrem Alter muss man sagen. Ja, mit elf und halb ist es auch. Da ist

00:29:43: sie auch eigentlich schon in Wohlverdienter Rente. Ja, definitiv. Da kann sie abends sich Schäfer

00:29:49: entzählen, wenn sie ins Bett geht. Das macht sie mittlerweile auch echt gut. Also früher hatte

00:29:54: sie schon auch, also natürlich als sie ein Junghund war, wie du schon sagst, Schäferhunde, echt auch

00:30:00: manchmal Probleme zur Ruhe zu kommen, weil sie halt auch so der Charaktertyp war von wegen so,

00:30:05: ich muss ja rein theoretisch alles mitbekommen können. Aber mittlerweile kommt die so kurz zur

00:30:11: Uhr und das ist so niedlich, wie sie dann in ihrem Körper liegt und so richtig man merkt, oh Gott,

00:30:16: jetzt fängt das Träumen an. Ja, genau. Also wie bei uns ja auch im Prinzip. Ja, und wenn sie dann

00:30:22: irgendwie manchmal legt sie auch so eine Foto so über ihre Augen oder so, ist das oh Gott. So,

00:30:27: so niedlich. Ja, ich mag es auch sehr nahe. Beim Schlafen zu beobachten, find das schon echt goldig.

00:30:32: Wie kann ich denn trotzdem mit diesem Herrdenschutzhund trainieren, auch wenn er im Prinzip eigentlich

00:30:41: seine Aufgaben von alleine regelt? Also dann ist es natürlich ein Unterschied. Ich bin total

00:30:48: dankbar, wenn Leute sagen, ich hole mir einen Herrdenschutzhund, aber ich gebe dem vielleicht

00:30:52: auch eine Aufgabe. Ich habe einen Hof und da darf der wirklich auch aufpassen und ich habe mit dem

00:30:57: ein Agreement geschlossen, der darf bellen, wenn Besucher vorbeikommen. Aber der muss in der Lage

00:31:03: sein, also ich muss ihn abbrechen können, ich muss ihn unterbrechen können, ich muss ihm sagen,

00:31:07: wenn ich komme, dann hörst du auf. Das ist das eine, das heißt Leute kaufen sich bewusst ein

00:31:13: Hund, ein Herrdenschutzhund und wissen, was sie sich da eingekauft haben. Und jetzt muss man ehrlich

00:31:20: sagen, jetzt geht es natürlich diese ganz anderen Bereich über Leute, die nicht genau wissen,

00:31:24: dass sie da einen Herrdenschutzhund haben oder wissen, dass sie einen haben, aber irgendwie doch

00:31:29: nicht so ganz wussten, dass das Training dann doch ein bisschen anders aussieht. Das fällt echt

00:31:33: anders aus? Ja, das sieht einfach anders aus mit so einem Hund. Und ich glaube, da ist er das Problem,

00:31:39: weil die Leute, die sich so einen Hund bewusst holen, die haben in der Regel auch wirklich Ahnung,

00:31:44: die haben sich da sehr gut miteinander gesetzt, die haben da im Zweifel sehr viel drüber gelesen.

00:31:52: Also ja, die sind einfach gut geschult. Was einfach im Training, wie sagt er, häufiger

00:32:00: auffällt, sind die Menschen, die da von überrascht worden sind oder dann doch merken,

00:32:03: hoch, das ist gar nicht so einfach wie vielleicht gedacht. Wie sieht denn das, ich lerne es jetzt mal

00:32:09: andere Training aus. Ja, das andere Training ist eben wirklich so, dass man sich klarmachen muss,

00:32:15: dass dieser Hund nicht so leichtführig ist wie ein Hund, der gerne arbeitet, der darauf

00:32:21: selektiert worden ist, der darauf genetisch vorbereitet worden ist, mit dem Menschen aktiv

00:32:25: ins Training zu treten. Das heißt, dieser Hund ist vielleicht gar nicht fein damit,

00:32:29: Leckerlies anzunehmen. Dem ist das nicht wichtig. Dem ist auch nicht wichtig, dass da

00:32:35: einem Ball geworfen wird, weil er sich im Zweifel denkt, er läuft doch alleine. Also was soll ich

00:32:40: jetzt den Ball da holen? Ja, das heißt, im Grunde schließt man mit diesem Hund einen Arbeitsvertrag.

00:32:46: Man sagt, was für Arbeit ist denn noch in Ordnung? Und dann muss man Menschen manchmal

00:32:56: zurück auf den Boden der Tatsachen holen. Es gibt Leute, die haben eine Zwei-Zimmer-Wohnung,

00:33:01: haben so einen Riesen-Lögen, so ein Kangelemix aus dem Tierschutz. Der kann superunauffällig sein,

00:33:06: ich will gar nicht sagen, dass diese Hunde alle total auffällig sind. Es gibt auch genügend

00:33:11: Hunde, die haben irgendwie, weiß ich auch nicht, die sind die größten Schafe und haben überhaupt

00:33:18: gar nicht so ein territorial verankertes Verhalten. Leben das nicht aus oder haben das wirklich von

00:33:23: Anfang an wie wegtrainiert bekommen oder eine Alternative bekommen. Aber es gibt eben auch

00:33:28: diese anderen Hunde, mit denen schließt man ein Agreement und da geht man vielleicht in Kauf.

00:33:33: Wenn es klingelt, bellst du zwei, drei Mal, du rennst vielleicht auch zur Haustür, aber spätestens,

00:33:39: wenn ich da bin, wirst du zurückgeschickt auf deine Decke, auf dein Platz oder vielleicht auch

00:33:45: erst mal in den Nachbarraum. Ich bestimme, dass der Besucher reinkommt, weil du hast nichts an

00:33:50: der Haustür zu suchen. Das ist nicht mehr dein Job und du darfst in der Nähe sein, wenn du das

00:33:57: aushalten kannst und du darfst den Besucher auch angucken, aber du stehst nicht auf und du

00:34:02: verwaltest hier keine Räume. Also schon zu sagen, ein bisschen Job hast du, aber dieser Job ist

00:34:09: so, so, so wenig, dass ich damit gut leben kann. Haus und Hof, du darfst bellen, wenn da wer kommt,

00:34:17: aber spätestens, wenn ich den Tanzbereich betrete, bist du abbrechbar. Dann kann ich sagen,

00:34:21: danke, schlust damit und du hörst auf, du sortierst dich zurück, du legst dich wieder ab oder ich

00:34:27: bringe dich rein, was auch immer das Agreement eben ist. Also du kannst so einem Hund, der so was

00:34:33: mitbringt, nicht alles sämtlich verbieten. Das funktioniert sicherlich manchmal, aber auch

00:34:41: nicht bei allen Hunden. Da komme auch ich irgendwie an meine Grenzen, muss ich zugeben. Also emotional

00:34:52: an meine Grenzen, wenn jemand sagt, nee, also ich wohne jetzt hier in einer Wohnung,

00:34:55: ich habe mir ein Kangalmix geholt und der darf gar nicht bellen. Ja, das ist einfach schwer. Wir

00:35:03: können das versuchen, aber es ist nicht auch ein Agreement zu sagen, der darf anschlagen,

00:35:08: aber wenn du sagst, schluss, dann ist schluss. Auf jeden Fall. Jetzt haben diese Hunde ja vielleicht

00:35:16: auch, ja nicht vielleicht, sondern ich nenn's mal ein schlechtes Image ab und zu. Ja, sehr schlechtes

00:35:23: Image, man kann das schon echt sagen, ja. Dass sie, ja oft, nennen wir es einfach so, dass sie oft

00:35:30: schon auch aggressiv sind. Sie wirken aggressiv, genau. Weil wenn so ein Hund auf dich zugeschossen

00:35:36: kommt und bellt und die bellen ja dann auch nicht in einem netten freudigen Belt und so. Ja, das ist

00:35:41: von ganz tief unten. Genau, das ist von ganz tief unten. Da wird ganz viel mit hoch gewirkt und da ist

00:35:47: wirklich, wirklich Masse ja meist auch im Spiel, das wirkt bedrohlich, das soll ja auch bedrohlich

00:35:53: wirken. Also das ist ja genau das, was der Hund da macht, das will er ja auch. Aber per se ist so

00:36:00: ein Hund nicht aggressiv. Nein, das stimmt einfach nicht. Es passieren genau diese Unfälle, aber

00:36:06: diese Unfälle passieren, weil der Hund sich in der Not sieht, einen Schritt weiter zu gehen, weil der

00:36:13: Mensch eben der Besitzer, dem Hund nicht klar genau sagt, wo seine Grenzen liegen. So sagen, du darfst

00:36:20: bellen, aber danach ziehst du dich zurück und ich entscheide, ob der Besuch drauf kommt. Nein,

00:36:25: dann lassen die Menschen den Hund da vorne stehen, der Besuch kommt trotzdem rein, der Hund ist aber

00:36:30: ja gerade noch im Bellen und im Regeln. Das heißt, für den Hund ist keine genaue Sicherheit zu erkennen,

00:36:36: keine genaue Grenze, keine genaue Linie und dann passieren genau diese Missgeschicke, die keine

00:36:43: Missgeschicke sind, muss man ehrlich sagen, das ist einfach Trainingsfehler der Menschen. Das heißt,

00:36:49: dieser Hund braucht eine ganz genaue Struktur, dieser Hund braucht Sicherheit und dieser Hund

00:36:53: braucht Vertrauen. Der muss nämlich dir als Menschen Vertrauen zu sagen, wenn ich dir den Job

00:36:58: abgebe und du ab sofort auf diesen Besucher aufpasst, dann klappt das aber auch. Und das geht

00:37:04: über Vertrauen, Struktur und Sicherheit und das bedarf ganz viel gute Nerven, das bedarf ganz

00:37:10: viel Training, ganz viel Geduld und das ist nichts für schwache Nerven. Hast du vielleicht für uns

00:37:17: ein Beispiel außer Hundeschulder, wo es explizit darum bei einem Herdenschutzhund ging? Ich weiß nicht,

00:37:26: wie viel Herdenschutz in diesem Hund ist, aber es ist auf jeden Fall ein Hund aus dem Tierschutz

00:37:30: und da sind sicherlich Anteile von einem Herdenschutzhund drin, nämlich von einem Kangal. Das ist

00:37:37: äußerlich sehr deutlich und so vom Verhalten auch sehr deutlich. Aber was jetzt genau da eben noch

00:37:43: drin ist und zu wie viel Prozent und so, das weiß ja natürlich keiner und dieser Hund ist im

00:37:48: Junghundealter, lass mich lügen, ein Jahr, zwei, drei, vier Monate irgendwie sowas nach Deutschland

00:37:54: gekommen, ist dann erst von einer Pflegestelle gekommen und ist dann zu seinem ersten Besitzer

00:37:58: gekommen, ist dann zu seinem zweiten Besitzer gekommen und ist zu seinem dritten Besitzer

00:38:02: gekommen und da sind wir jetzt. Also eigentlich hat er Auslandpflegestelle, Besitzer eins,

00:38:07: zwei und jetzt drei, also fünf verschiedene Lebensumstände kennengelernt. In kurzer Zeit auch.

00:38:13: Ja genau, in kurzer Zeit. Jetzt ist er zwei Jahre, neun Monate, irgendwie so zehn Monate, also kurz vor

00:38:19: drei, also eigentlich fast fertig. Ja und dieser Hund ist schon ordentlich, der bringt ordentlich

00:38:25: Masse auf und weiß schon, dass er auch sehr viel Eindruck schinden kann und hat vor kurzem leider

00:38:32: auch so viel Eindruck geschunden, dass er eben Menschen wirklich getackert hat ins Bein und

00:38:37: der hat, das klingt jetzt so ein bisschen duft, der hat wirklich nur geschnappt, weil wenn so ein

00:38:41: Kangal beißen würde, würde das anders aussehen, also der hat wirklich einfach nur in die Wade

00:38:45: ordentlich reingezickt, weil frau ich ihn vorne den ganz typisches Beispiel, den Pizzaboten.

00:38:51: Der Hund ist nach vorne geschossen und sie hat einfach die Tür aufgemacht und der Hund saß,

00:38:57: stand irgendwie dazwischen, der Pizzabote hat sozusagen die Pizza nach vorne gegeben und

00:39:02: hat die Pizza in den Raum reingegeben und das hat der Hund als Überschreitung der Grenze gesehen

00:39:08: und ist dann nach vorne geschossen und hat den seitlich in die Wade reingepissen und die hat

00:39:12: natürlich ganz auf, die hat eine Anzeige bekommen, die hat natürlich ganz aufgelöst angerufen,

00:39:16: hat gesagt, ach du ahnst es nicht, mein Hund hat gebissen und so, ja total verständlich und auch

00:39:23: verständlich muss man sagen, dass der Pizzabote sagt, das geht nicht, also da muss man alle Position mal

00:39:28: mal berücksichtigen, also der Hund hat vermeintlich alles richtig gemacht, ich will gar nicht sagen,

00:39:36: dass die Frau alles falsch gemacht hat, aber sicherlich ist da der größte Handlungsbedarf

00:39:40: und das ist dann auch mit sehr viel Tränen einhergegangen und auch mit boah ich weiß gar nicht,

00:39:46: ob ich das kann, ob ich meinem Hund je wieder vertrauen kann, um dann ganz deutliche Worte

00:39:50: zu finden, naja du vertraust dein Hund nicht, weil der jetzt einmalig gebissen hat, dein Hund

00:39:57: vertraut ja die ganze Zeit nicht, weil er ein Job für dich regeln muss, den du vermeintlich nicht

00:40:02: im Griff hast, ist da nicht viel mehr Arbeit zu leisten und ich glaube darüber ging dann ganz

00:40:09: viel, oh Gott ja du hast recht und hm hm hm, dann muss der erstmal ganz viel Sacken gelassen

00:40:13: werden, da muss der erstmal wieder ein bisschen vertrauen in sich und den Hund geschaffen werden

00:40:16: und dann ging das auch irgendwann los, das war wirklich sehr intensives Training, da gab es auch

00:40:22: ganz viele Rückschritte, mittlerweile ist es aber so, dass dieser Hund, wenn es bellt,

00:40:26: vorne hinläuft, auf dieses Agreement wurde, hat man sich irgendwie eingelassen, der Hund bellt

00:40:32: zwei, drei Mal, sie kommt auf den Flur und sagt deutlich Danke, schluss damit und der Hund dreht

00:40:39: ab und legt sich ins Körbchen. Was ein Riesenschritt. Was ein Riesenschritt, genau, aber man hat ihm

00:40:46: eben gewährt zu sagen melden darfst du, der Schritt war erst melden darfst du auch nicht,

00:40:52: dann ist der Hund einfach in der Box ausgerastet wie geist kranker, das heißt das war irgendwie

00:40:58: noch nicht das Ende der Geschichte, das heißt er musste bellen, er musste einmal diesen Impuls

00:41:02: rauslassen und dieses Wahnsinnigal geben, um dann den Job abgeben zu können und das läuft so gut,

00:41:08: dass sie zumindest den Pizzaboten empfangen kann, die können sich unterhalten, er kommt nicht,

00:41:12: wenn Besuch reinkommt, da muss die Box zugemacht werden und da muss noch für mehr Sicherheit

00:41:16: gesorgt werden, weil das geht noch nicht. Also auch zu sagen, man kommt jetzt hier nicht mit einem

00:41:21: Schritt ewig weit, also da muss man jetzt mal ehrlicherweise sagen, es wird noch eine ganze

00:41:25: Weile dauern und ins Restaurant mitnehmen geht nicht, da sind ganz viele Sicherheitsfaktoren,

00:41:32: der nächste Sicherheitsfaktor ist der Hund kriegt, wenn der Besuch da ist, ein Mauli auf,

00:41:36: also Maulkorb und dann wird die Box mal aufgemacht, wenn Besuch da ist, wo der Besuch fein damit

00:41:44: ist, um dann zu gucken, also da ist noch ganz viel Arbeit, aber Mensch hat sich entschieden,

00:41:49: kommen, ich mache das, ich biete diesem Hund eine Chance, auch wenn sie sich das, und das hat

00:41:55: sie ganz ehrlich gesagt, ganz ganz anders vorgestellt hat und sicherlich nicht der Hund ist, den sie

00:41:59: sich vermeintlich gewünscht hat, aber ich finde das ganz toll, dass sie die Arbeit eingeht und sagt,

00:42:03: so los geht's und irgendwie schaffen wir das. Ja und auch dieses Team akzeptiert. Genau, ja. Also

00:42:10: Hut ab auf jeden Fall. Ja. Wobei ich glaube, unabhängig jetzt von der Situation, ich glaube,

00:42:15: ein Hund stellen sich fast alle, wenn sie den ersten Hund haben, anders vor wie das ist, würde

00:42:21: ich mal einfach so einen Raum stellen. So. Oh, das ist, ich weiß nicht, man stellt sich ja oft

00:42:27: einfach so dieses Paradebeispiel vor, wenn dann so diese ersten, ich nenn's mal kleinen Stolperer

00:42:34: kommen. Ja, da ist er recht. Und die kommen, die kommen bei jedem Hund. Absolut. Egal ob da Herde,

00:42:41: Hüte, was weiß ich drin ist, die ersten Stolperer kommen immer irgendwann bei dem einen früher,

00:42:47: bei dem anderen häufiger und bei manchen vielleicht auch Gott sei Dank nicht so häufig und

00:42:52: vielleicht auch erst später, weil erst das Alter sie zu kleinen Schluris macht und man da irgendwie

00:42:57: so denkt, das ist aber irgendwie nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ja, das stimmt. Das ist

00:43:02: ja oft so, ich möchte, dass mein Hund perfekt an der Leine geht und das kann der auch, weil

00:43:06: das ja mein Hund immer immer freilaufen kann, eben, dass ich zurückrufen lassen kann, nicht

00:43:11: jagen geht. Sich mit allen Hunden dieser Welt versteht. Ja, ja, klar, ich glaube Wunschdenken

00:43:16: hat jeder. Ja, eben. Und ich glaube, da, die Realität, die holt uns manchmal echt ganz gut auf dem Boden

00:43:23: der Tatsachen zurück. Ja. Und dann, apropos Realität, wenn ihr euch einen Hund aus dem Tierschutz

00:43:28: holt, wo ihr wisst, da ist ein Herdenschutzhund dabei oder bewusst ein Herdenschutzhund holt,

00:43:34: dann bitte, bitte seid keine Hundeanfänger. Wenn ihr euch solche Hunde holt, dann habt Hunde

00:43:43: Erfahrung, dann finde ich das toll, dass ihr das macht. Das sind super tolle Hunde. Ich mag

00:43:47: diese Hunde ganz gerne, aber da braucht es einfach gutes Hundewissen für. Erfahrungswerte. Genau,

00:43:53: Erfahrungswerte, das muss man wollen. Ja. Mir fällt noch einen Nachtrag ein, diese Hunde sind

00:43:58: meist oder oftmals sehr, sehr freundlich gegenüber anderen Hunden. Und warum? Na, weil die haben

00:44:03: ja kein Problem mit anderen Hunden, die haben ja grundsätzlich auch kein Problem mit anderen

00:44:07: Menschen. Grundsätzlich sind das sehr freundliche Hunde, sehr entspannte, ruhige Hunde. Aber die

00:44:13: haben ja dann ein Problem damit, wenn, wenn es meins ist, wenn ihr Territorium da vermeintlich

00:44:17: angegriffen wird. Anzeigiert wird. Genau. Und dann machen sie Fafel, also dann verhaften sie. Also gut,

00:44:23: das sind jetzt, deswegen meine ich, die sind per se überhaupt nicht aggressiv. Die werden

00:44:27: bloß anders wahrgenommen. Kannst du oft sagen, das sind die Hunde mit zwei Gesichtern. Ach so ein Quatsch.

00:44:33: So ein bipolarer Hund, ne? Oh Gott, oh Gott. Ja, ja. Ist aber falsch, das zu sagen. Dann ist ein Hund,

00:44:42: ein Jagdhund und alle sind dann auch bipolar, ne? Wohnen zu Hause mit einer Katze zusammen,

00:44:46: aber jagen im nächsten Moment ein Kaninchen auf dem Feld. Ja, das ist doch auch irgendwie normal

00:44:54: vielleicht. Vermutlich. Ja, und warum ist jetzt ein Hund, der seinen Territorium bewacht, der das

00:44:59: wirklich genetisch wirklich so drin hat, der dafür gezüchtet worden ist? Warum ist das jetzt

00:45:04: falsch? Und der Menschen verbellt, nur weil das in unserer Gesellschaft einfach nicht gern gesehen

00:45:09: wird. Und weil wir das als gruselig und schlimm empfinden. Aber der Hund macht eigentlich nur das,

00:45:14: was er mitbekommen hat. Und wir als Menschen haben den Erziehungsauftrag, das sage ich ja auch immer,

00:45:20: immer wieder, den Erziehungsauftrag, das zu formen, dem Hund das zu geben, was er braucht oder das

00:45:25: Verhalten so zu unterstützen, so umzulenken, wie es für uns in unser Leben reinpasst, aber auch

00:45:32: noch so, dass es die Bedürfnisse des Hundes ansatzweise befriedigt. Amen. Amen. Ich habe mir

00:45:41: auch schon wieder die Seele hier vom Leib geredet. Hast du. Wir haben es letztes Mal schon gemacht,

00:45:48: aber doppelt hält ja bekanntlich besser. Deswegen ließ er nochmal fünf schnelle

00:45:54: Übungen für jedermann zu Hause und jeder Frau natürlich. Und jeden Hund. Also Deckentraining.

00:46:01: Dein Hund sollte abbrechbar sein, also ein Abbruchkommando haben, ein Schloss, ein Nein,

00:46:07: ein Bedanken wie auch immer. Einen sehr guten Rückruf sollte dein Hund beherrschen. Eine hohe

00:46:15: Impulskontrolle. Das heißt, kommt da ein Fahrradfahrer an und der fällt, dass ein Impuls ausgehalten

00:46:22: werden kann. Das ist jetzt schon sehr viel, aber ich glaube besonders so Leute, die Haus und Hof

00:46:26: haben Garten haben, die wissen ja manchmal vielleicht vor dem Garten, spielt sich da sehr viel

00:46:30: ab und eine Alternative zur Belohnung geben. Wenn kein Leckerli reingeht, weil euer Hund kein

00:46:38: Leckerli in dem Moment nimmt, weil das für ihn keine Belohnung ist, dann ein Belohnungswort

00:46:43: eintrainieren. Ein Lobwort, damit euer Hund trotzdem eine Bestätigung bekommt. Und sechs,

00:46:49: Sicherheit. Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit von euch. Das ist wichtig und unerlässlich.

00:46:55: Und das mache ich wahrscheinlich einfach über auch meinen Auftreten. Genau. Dein Auftreten,

00:47:03: deine Konsequenz, deine Souveränität und dass der Hund merkt, dass du weißt, was du da machst.

00:47:10: Ihr Lieben, wenn euch jetzt noch irgendwas ganz krass auf der Seele brennt dazu, dann habt ihr auf

00:47:20: jeden Fall in diesen nächsten zwei Wochen die Möglichkeit uns natürlich explizit eine

00:47:26: Nachricht zu schreiben. Wir werden mit Sicherheit noch eine Fragerunde bei Instagram starten.

00:47:31: Da könnt ihr das einfach reinschicken oder uns auch da schon direkt eine Nachricht schreiben und

00:47:37: dann werden wir da nochmal drauf eingehen, wenn ihr sagt so irgendwie, irgendwie hat mir da jetzt

00:47:42: noch noch der Aspekt gefehlt oder sowas. Gar kein Problem. Einfach her damit. Ja oder ihr

00:47:47: wirklich ein Hund habt, dann stellt gezielte Fragen, dann nehmt uns Sprachnachrichten auf,

00:47:52: dann schickt uns Videos, dann können wir das sicherlich irgendwie nochmal näher machen. Aber

00:47:56: das ist halt super schwer, das so grob und so sehr allgemein zu fassen. Deswegen hoffe ich,

00:48:03: dass wir euch ein bisschen mehr tiefer fester mit dem thematik reinnehmen konnten. Aber genau,

00:48:08: alles was noch tiefer geht, das müssen wir glaube ich individuell dann handhaben.

00:48:13: Freuen wir uns natürlich, wenn ihr eh einfach vorbeischaut bei Insta und uns da das ein oder

00:48:19: andere Hundeherz darlast und wenn ihr wollt, könnt ihr hier natürlich tolle Hunde Sterne

00:48:24: vergeben bei Spotify oder ihr schreibt uns direkt auch bei Apple Podcast eine nette Nachricht oder

00:48:31: auch einfach hier bei Spotify könnt ihr ja direkt unter die Folge kommentieren. Darüber freuen

00:48:36: wir uns immer sehr und ansonsten habe ich noch eine Kleinigkeit, Lisa. Es ist ja Mai. Und weil es

00:48:46: so was in Mai ist, was denn? Wir haben unser dreijähriges. Wir sind drei Jahre alt. Krass,

00:48:53: oder? Ja, Wahnsinn. Wir sind raus aus der Pubertät. Wahnsinn, ne? Ja. So schnell haben wir es geschafft

00:49:00: in Hunde. Unglaublich, ja. Ja, crazy. Auf jeden Fall macht es uns immer noch sehr viel Spaß nach

00:49:06: drei Jahren diesen Podcast. Machen wir gehen jetzt in das vierte Jahr. Das ist so unglaublich,

00:49:10: finde ich. Das ist uns, also muss man ja schon sagen, dass es uns noch gibt. Das haben wir einfach nur

00:49:13: euch zu verdanken, weil ihr uns hört, weil ihr uns unterstützt, weil ihr uns supportet, weil ihr

00:49:19: uns empfehlt und ja, danke, danke, danke. Wirklich, einfach nur tausend Dank. Und es soll

00:49:26: bitte so weitergehen. So ist es weitergehen, genau. Wir freuen uns einfach immer, wenn die Hunderunde

00:49:31: Family wächst und da auch viele neue Leute dazukommen. Ihr könnt uns auch einfach Fragen stellen,

00:49:36: keine Ahnung, wie heißt eigentlich Lisa's Hund? Wir erzählen das auch noch dreifmal mehr. Das ist

00:49:41: völlig egal für uns. Also wir freuen uns da einfach sehr. Ja, ich kann auch demnächst noch mal ein

00:49:45: paar mehr Geschichten vielleicht aus Nala das Alltag mitbringen. Das ist in letzter Zeit, finde

00:49:49: ich, auch echt kurz gekommen. Und Nala und Tiger und so, das interessiert ja auch immer ganz viele.

00:49:54: Ich, nächstes Mal erzähle ich wieder ein bisschen Schnacke. Ein bisschen Schnacke-Schnack. Ja, okay,

00:49:59: sehr gut. Also wir feiern im Mai, den ganzen Mai über einfach Geburtstag. Wir machen einen ganzen

00:50:06: Monat Party, Lisa, würde ich sagen. Ich hoffe, ihr feiert mit uns mit und teilt diese Folge, hört

00:50:13: alle anderen Folgen und dann kommt vielleicht ja auch noch die ein oder andere Überraschung im Mai.

00:50:19: Ich bin mir ganz sicher. Macht's gut ihr Lieben. Bis dann, Tschüss!

00:50:26: Hunde Hunde. Eine Produktion von Antennen Niedersachsen.

00:50:30: SWR 2021