#114 Wenn ein Hunde-Leben endet - Mit Trauerbegleiterin Sonja

Shownotes

Sich einen Hund anzuschaffen, ist ein Grund zur Freude. Man bemüht sich, dass er gut erzogen ist, dass er ausgelastet ist, dass er gutes Futter frisst, und, und, und… Aber über eine Sache denkt man dabei nicht nach: Ein Hund wird bei Weitem nicht so alt, wie ein Mensch und irgendwann muss man sich leider verabschieden. Sich von Anfang an darauf vorzubereiten, kann aber helfen, wenn der Zeitpunkt dann irgendwann kommt. Wie das geht, erzählt Trauerbegleiterin Sonja in dieser Folge. Außerdem sprechen Liza und Mareike darüber, wie sie damit umgegangen sind, als Nala und Daska im letzten Jahr gestorben sind. Wie man Freunden oder Familienmitgliedern helfen kann, wenn sie ihren geliebten Hund verlieren, wie man die (für sich) richtige Entscheidung trifft, ob man den Hund einschläfern lässt und wie man es schafft, irgendwann eine neue Fellnase genauso lieb zu haben, hört ihr in der Folge.

Sonja auf Instagram: https://www.instagram.com/lebewohlpfote/ Sonja auf Facebook: https://www.facebook.com/TierischesWissen/ Hier geht’s zu einer kostenlosen Trauergruppe für Tierhalter. Und wenn ihr auch in der Tier-Trauerbegleitung geschult sein wollt, schaut doch mal hier vorbei.

Transkript anzeigen

00:00:00: (Dynamische Musik)

00:00:01: Hunde, Hunde. Profitipps vom Hundecoach.

00:00:05: Ihr Lieben, es ist Mittwoch.

00:00:08: Und das bedeutet, es ist wieder Hunde, Runde, Zeit.

00:00:11: Und vor allen Dingen eine sehr, sehr, sehr aufregende Hunde, Runde, Zeit.

00:00:15: Lisa, wir nehmen diesen Podcast auf.

00:00:18: An dem letzten Tag ...

00:00:20: oder vorletzten Tag, bevor Hundi Welpe kommt.

00:00:23: Richtig.

00:00:25: Ja, es ist so weit. - Es ist so weit, ne?

00:00:27: Es ist so weit, es ist superaufregend.

00:00:29: Wir haben einen völlig im Welpen Fieber.

00:00:32: Und stecke alle an.

00:00:33: Ich bin so gespannt.

00:00:35: Ich freu mich schon auf sämtliche Fotos, die ich in ein paar Tagen kriege.

00:00:39: Ich bin sehr, sehr gespannt.

00:00:41: Und freu mich einfach sehr darauf,

00:00:42: dass wir bald männliche Unterstützung hier in dem Podcast liegen.

00:00:46: Ja, das ist das erste Mal, dass wir männliche Unterstützung bekommen.

00:00:50: Ich freu mich auch.

00:00:51: Am Sonntag ist es so weit, um 11 Uhr dürfen wir ihn abholen.

00:00:55: Und dann darf der kleine Hundemann endlich zu uns.

00:00:57: Ja, das wird großartig. - Das wird großartig.

00:01:00: Ich bin bestens vorbereitet, in Kontinenz matten habe ich.

00:01:03: Ich habe ...

00:01:04: Weil die Fahrt dauert schon so dreieinhalb Stunden.

00:01:07: Mal sehen, vielleicht haben wir Glück,

00:01:09: und er ist vorher ausgepowert und pennt dann einfach.

00:01:12: Das haben wir bei Taylor auch gehabt.

00:01:15: Taylor hat einfach geschlafen. - Ja, ich hoffe, dass er es einfach mal.

00:01:19: Taylor hat einfach geschlafen die ganze Zeit.

00:01:21: Das wäre natürlich superentspannt.

00:01:23: Dann kommt er nach Hause, darf er alle Tierchen kennenlernen.

00:01:27: (Lachen)

00:01:28: Ach ja, bei Taylor gibt es auch nur Stil, der ist läufig.

00:01:31: Oh! - Ja, mein Beileid.

00:01:33: Ist sie schlecht drauf? Ist sie verwirrt?

00:01:35: Sie ist wohl sehr anhänglich.

00:01:37: Ich sehe sie heute Abend. - Mhm.

00:01:39: Mal schauen. Sie ist wohl aber sehr anhänglich.

00:01:42: Aber dann leidet sie wahrscheinlich auch so ein bisschen.

00:01:45: Wahrscheinlich, ja. - Ja, sie ist ...

00:01:48: Die erste Läufigkeit ist meist auch echt schwierig.

00:01:51: Und ist meist wirklich sehr anstrengend.

00:01:53: Ist emotional tatsächlich.

00:01:55: Und Hunde verändern sich.

00:01:56: Das merken die, das finden die komisch.

00:01:58: Das können die meist nicht einsortieren.

00:02:01: Ich denke auch, sie weiß wahrscheinlich gar nicht,

00:02:03: was mit ihr so passiert. - Nee.

00:02:05: Ist sie denn reinlig? Macht sie alles gut weg?

00:02:08: Das habe ich noch nicht gefragt. - Überkommt sie das?

00:02:11: Es ist seit gestern Abend. - Oh, brandaktuell.

00:02:13: Es ist wirklich ganz brandaktuell.

00:02:16: Ich bin gespannt, ich werde berichten.

00:02:18: Werde es heute Abend dann sehen, wie sie drauf ist.

00:02:21: Ich bin gespannt. - Ich glaube, es wird ganz komisch.

00:02:24: Nee, trägt sie noch nicht.

00:02:26: Weil es hält sich noch in Grenzen.

00:02:28: Aber das wäre gut, wenn du ihr so ein Höschen mit zu Herzen brauchst.

00:02:31: Ja, natürlich.

00:02:33: Natürlich. - Warum nicht?

00:02:35: Die Dame von heute trägt Höschen mit Herzen.

00:02:39: Ja, Taylor würde mich angucken und sagen, was soll ich ...

00:02:42: Endlich versteht mich jemanden. - Nein, ich bin mir nicht so ganz sicher.

00:02:46: Ich bin mir da leider auch nicht so sicher.

00:02:48: Aber egal, ich werde auf jeden Fall berichten, wie ...

00:02:51: Da sind so Quicheenten drauf.

00:02:53: (Lachen)

00:02:54: Auch nicht schlecht.

00:02:56: Ja, bei Dasgar haben wir ...

00:02:58: Dasgar hat auch, glaub ich, so eine kleine Unterhose.

00:03:01: Ja. - Irgendwie sowas.

00:03:03: Aber die gibt's nicht mehr.

00:03:05: Okay. - Die gibt's nicht mehr.

00:03:06: Nee, die gibt's auf jeden Fall nicht mehr.

00:03:09: Von daher mal schauen, wie sie nachher drauf ist.

00:03:11: Ich bin sehr gespannt. - Muss mal berichten.

00:03:14: Vor allen Dingen ist sie ja das Lustige.

00:03:16: Wir haben letzte Woche noch in der Hundeschule

00:03:19: ein Hundepärchen sozusagen gesprochen und haben gesagt,

00:03:22: sind noch beide nicht läufig, ne?

00:03:24: Aber bei größeren Hunden kann das ja auch mal dauern.

00:03:27: Schwupps, eine Woche später ist sie läufig.

00:03:29: Manchmal darf man sowas nicht laut aussprechen.

00:03:32: Oder besonders laut aussprechen, damit's dann einfach passiert.

00:03:35: Das kann man jetzt sehen, wie man will.

00:03:37: Na ja, wir sind auf jeden Fall diese Woche nicht alleine.

00:03:41: Stimmt.

00:03:42: Wir haben nämlich Post von der lieben Sonja bekommen.

00:03:45: Und Sonja ist natürlich mit dabei.

00:03:47: Ich willkommen, liebe Sonja, schön, dass das geklappt hat.

00:03:50: Schön, dass du mit dabei bist.

00:03:52: Und du hast ein, ich nenn's mal, emotionales Thema.

00:03:55: Aber auch ein sehr warmes Thema, wie ich persönlich finde.

00:03:59: Und von daher, ich glaube, das wird sehr, sehr spannend,

00:04:03: heute darüber zu sprechen.

00:04:04: Und vielleicht fällt dem ein oder anderen das auch schwer,

00:04:08: diese Folge zu hören, weil er Erinnerung hat.

00:04:11: Oder vielleicht auch Ängste.

00:04:12: Aber wir wollen eigentlich aufklären mit dieser Folge heute, oder, Sonja?

00:04:16: Genau. Hallo ihr zwei.

00:04:18: Danke, dass ich da sein darf. - Hallo, Lüchen.

00:04:20: Sehr, sehr gerne. - Sehr, sehr gerne.

00:04:22: Ich hab extra die Taschentücher eingepackt.

00:04:25: (Lachen)

00:04:26: Ja, denn wir wollen tatsächlich über den Abschied reden.

00:04:31: Wir beide haben das ja ein bisschen schon in der Folge

00:04:34: immer mal wieder letztes Jahr gezwungenermaßen machen müssen.

00:04:40: Weil eben beide unsere Hunde letztes Jahr gegangen sind.

00:04:43: Und das war schon hart.

00:04:46: Das kann man, glaube ich, an der Stelle schon sagen.

00:04:49: Und Sonja, du hast das ja auch schon hinter dir, ne?

00:04:51: Beim eigenen Hund noch nicht.

00:04:53: Denn ich hab tatsächlich gerade meinen ersten eigenen Hund,

00:04:56: der ist fünf.

00:04:57: Ich hoffe, ich hab ihn noch zehn gesunde Jahre.

00:05:00: Aber als Tierhalt-Praktikerin

00:05:01: habe ich sehr, sehr viele Tiere an diesem Punkt

00:05:05: und ihre Menschen vor allen Dingen begleiten dürfen.

00:05:07: Also primär den Menschen, denn die Tiere, ja,

00:05:10: eigentlich weiß jedes Lebewesen, wie das geht.

00:05:13: Das Sterben. So sind wir geschaffen.

00:05:15: Das Sterben. Beides nicht so schön.

00:05:17: Wieder das eine und das andere.

00:05:19: Wobei, auch bei der Geburt freuen wir uns.

00:05:22: Eben jetzt auch bei dem Einzug von deinem Hund.

00:05:24: Das ist immer was Schönes, dass Glück zieht ein.

00:05:27: Und wenn eben ein Tier einzieht,

00:05:29: dann ist das Lebensende etwas,

00:05:31: was wir natürlich genauso wie Krankheiten auch ausklammern, ja?

00:05:35: Ja.

00:05:36: Sonja, vielleicht magst du noch mal ein bisschen zu dir erzählen.

00:05:39: Du bist ja im Prinzip mit der Tiergesundheit eigentlich

00:05:43: am meisten beschäftigt.

00:05:44: Und wie bist du dann sozusagen zu dem Thema Abschied und Tod

00:05:49: eines Vierbeiners gekommen?

00:05:51: Ja, ich bin Tierhalt-Praktikerin.

00:05:54: Ich wollte das ursprünglich nur für meine eigenen Tiere,

00:05:57: wie das meiste so startet.

00:05:58: Und das hat mich aber so geträgert, dieses Thema.

00:06:02: Und vor allen Dingen kam dann auch erste Anfragen,

00:06:05: ja, kannst du nicht auch uns helfen und uns begleiten?

00:06:08: Und so habe ich das Ganze dann zu einer Berufung gemacht.

00:06:11: Das ist jetzt fast 20 Jahre her.

00:06:13: Und ja, es kam immer mehr ältere Tiere auf mich zu.

00:06:18: Und das Thema Tod und Sterben fand ich selber eben auch nicht so toll.

00:06:22: Denn in jeder tierischen Berufung geht es wirklich um dieses Glück,

00:06:26: ins Haus holen.

00:06:27: Wir möchten bei Verhaltensproblemen diese Lösen,

00:06:31: dass der Mensch eine glücklichere Zeit hat.

00:06:34: Wir möchten die Ernährung so pimpen,

00:06:36: dass der Hund die Katze was ganz gesundes frisst.

00:06:39: Und das Gleiche eben auch bei Krankheiten.

00:06:42: Der Tierarzt oder auch Tierhalt-Praktiker,

00:06:44: uns geht es darum, die Gesundheit zu verlängern,

00:06:47: Hund gesund machen und dem Menschen ein schönes Leben schenken.

00:06:51: Und dieser Abschied, der war da nicht geplant.

00:06:54: Doch wenn du dann Menschen in deiner Praxis hast,

00:06:58: die begleiten darfst, am Lebensende,

00:07:01: die Fragen haben, die verzweifelt sind, die auch Ängste haben,

00:07:05: dann ist es etwas, wo ich nicht sagen konnte,

00:07:07: na ja, ich bin hier nicht zuständig, ich schick dich mal weiter.

00:07:11: Sondern ich war auch dann für diese Menschen da.

00:07:14: Und so bin ich quasi zwangsläufig dort hineingewachsen

00:07:18: und hab festgestellt, auch wenn das Thema sehr traurig ist,

00:07:22: das Lebensende ist immer traurig.

00:07:24: Trotz alledem ist es eine sehr wunderschöne Begebenheit,

00:07:29: Herzensberufung, sag ich immer dazu, da auch da zu sein.

00:07:34: Jemanden nicht alleine zu lassen und eben auch zuzuhören,

00:07:37: Raum zu geben, ja, da sein.

00:07:39: Genau.

00:07:40: Ich glaube, das trifft es sehr, sehr gut.

00:07:43: Ich kann da ja nur von mir sprechen, als ...

00:07:47: Daska ist nach, nahelang gegangen.

00:07:49: Und leider sehr, sehr plötzlich,

00:07:52: das war auf jeden Fall nicht so vorherzusehen.

00:07:54: Und ...

00:07:56: Ich hab dir einfach nur ganz stumpf ...

00:07:58: geschrieben, Daska ist eingeschlefert worden.

00:08:01: Genau, ja, und so völlig aus der kalten Hose.

00:08:04: Ich hab da gar nicht mitgerechnet und mach unseren Chat auf.

00:08:08: Ich dachte, das hat dich vertippt.

00:08:10: Ich hab da nicht mitgerechnet.

00:08:11: Du hast vorher gesagt, ihr ging's nicht so gut,

00:08:14: aber trotzdem hab ich damit nicht gerechnet.

00:08:16: Ich weiß auch noch, dass die Welt kurz stehen geblieben ist.

00:08:20: Ich wusste nicht, wie ich so richtig adäquat reagiere,

00:08:24: wie man dich am besten auffängt und so weiter.

00:08:26: Das war schon schwer.

00:08:28: War auf jeden Fall wirklich schwer.

00:08:31: Also, ich glaube auch, und ich glaube,

00:08:33: das ist ja auch wahrscheinlich das,

00:08:35: womit du am meisten zu tun hast in der Situation,

00:08:38: es können beim Tier nicht immer alle so gut nachvollziehen, oder?

00:08:42: Ja.

00:08:43: Ich tausche mich auch viel mit Menschen im humanen Bereich aus,

00:08:46: die Menschen begleiten an diesem Punkt.

00:08:48: Da findet tatsächlich eine Wertungsstadt, es ist nur ein Tier.

00:08:53: Bei Liebe werken wir nicht.

00:08:55: Liebe ist immer das Gleiche, auch beim Tier.

00:08:57: Wir dürfen ein Tier lieben oder lieb haben,

00:09:00: was ich auch benennen möchte.

00:09:01: Aber beim Tod, im Tierheim sitzen so viele Tiere.

00:09:04: Dann holt ihr doch ein neues Tier.

00:09:06: Ich hab das selber so oft gehört.

00:09:08: Am Anfang hat mich das verletzt,

00:09:10: irgendwann hab ich wie die drei Affen zugemacht

00:09:13: und wollte das nicht mehr hören.

00:09:15: Ich hab das dann irgendwo hingeschoben und mir gedacht,

00:09:18: das sind dumme Kommentare.

00:09:20: Viel später hab ich begriffen,

00:09:21: dass oft diese Menschen, die solche Kommentare äußern,

00:09:24: total hilflos sind.

00:09:26: Weil sie gar nicht wissen, was sage ich denn jetzt richtig,

00:09:29: dass sie auffangt, Trost spenden.

00:09:31: Das ist eben gerade in Situationen dieser plötzliche Tod.

00:09:35: Wir können uns nicht immer vorbereiten.

00:09:37: Da kommt die Diagnose oder es kommt der Anruf,

00:09:39: dass Tier ist nach der OP gestorben.

00:09:42: Warum auch immer.

00:09:43: Ein fassungsloser Tierarzt, der dran ist,

00:09:45: der das Ganze auch noch gar nicht versteht,

00:09:48: was da gerade passiert ist, alles richtig gemacht.

00:09:50: Wie erkläre ich das jetzt?

00:09:52: Man kriegt diesen Anruf, den man nicht haben möchte.

00:09:55: Rechnet eigentlich mit einem guten.

00:09:57: Und dann kommt das.

00:09:58: Und da fällt man selber in einen Loch.

00:10:01: Und alle anderen auch mit.

00:10:03: Du hast es ja auch gesagt, ich wusste gar nicht,

00:10:05: wie ich reagieren soll.

00:10:07: Nee, und ich glaube auch, also das war auch überhaupt nicht ...

00:10:11: Also für uns beide war es ja der erste Hund, der gegangen ist.

00:10:15: Das ist, glaube ich, eben dann auch noch mal

00:10:18: ein besonderer Moment dementsprechend.

00:10:21: Und also du hast mir auf jeden Fall

00:10:23: ganz liebe Sprachnachrichten geschickt.

00:10:25: Und ich weiß noch, dass ich tatsächlich ...

00:10:28: Ich hab mich einfach unter die Dusche gestellt.

00:10:30: Es war Hochsommer, ich stand, glaube ich,

00:10:32: locker eine Stunde unter der Dusche

00:10:34: und hab einfach geweint mit diesem Wasserfall.

00:10:37: Ach krass.

00:10:38: Weil das musste irgendwie raus.

00:10:40: Und da ist ja jeder auch irgendwie anders.

00:10:42: Aber es war ...

00:10:43: Ich wusste nicht, wohin mit mir in dem Moment.

00:10:47: Und dann hab ich mich für die Dusche entschieden.

00:10:50: Ja, und ich finde, dass da genau ...

00:10:52: Da ist jeder anders.

00:10:53: Und ich finde, jeder braucht doch was anderes.

00:10:56: Brauchst du einfach nur eine Schulter zum Ausweinen?

00:10:59: In Anführschrieben musst du dich irgendwo ausweinen dürfen.

00:11:02: Musst du dich irgendwo anlehnen.

00:11:04: Oder brauchst du jemanden, der sagt, es geht schon weiter.

00:11:07: Da ist ja jeder anders.

00:11:09: Das weiß man ja manchmal selber nicht, was man gerade braucht.

00:11:12: Das kommt ja auch noch erschwerend hinzu.

00:11:14: Und das kann ja auch von einer Minute auf die andere

00:11:17: sich irgendwie ändern.

00:11:18: Das ist, finde ich, bei so Trauer oder bei schwierigen Situationen

00:11:22: oder egal bei irgendwelchen emotionalen Situationen,

00:11:25: die man auch nicht so bewährt.

00:11:27: Und noch schwerer für den anderen, der dann ad hoc irgendwie reagieren muss.

00:11:31: Total. - Und das ist manchmal super schwer, richtig zu reagieren.

00:11:34: Ja, nicht zu reagieren, wie auch immer.

00:11:36: Wie ist das für dich, Sonja?

00:11:38: Wie machst du das fest, wenn die Menschen zu dir kommen?

00:11:42: Wie merkst du, was die Menschen brauchen? An welcher Stelle?

00:11:46: Also, wenn so eine Situation ist, dass da ein ...

00:11:51: angenommen eine plötzliche Diagnose da ist,

00:11:54: dann frage ich immer nach, was brauchen Sie, was brauchst du jetzt?

00:11:59: Die Frage wirklich stellen, was kann ich für dich jetzt

00:12:02: in diesem Moment tun?

00:12:04: Und oft kommt dann eben genau das so,

00:12:06: oh Gott, damit habe ich mich noch gar nicht befasst.

00:12:09: Man sieht das wirklich, diese Frage auf der Stirn so,

00:12:12: das weiß ich eigentlich gerade gar nicht.

00:12:15: Und dann ist das einfach das Gespräch beginnt dann

00:12:19: und darauf reagiert man.

00:12:20: Viele erwarten auch gar keine Lösung in dem Moment,

00:12:24: sondern einfach, dass jemand da ist, der das versteht,

00:12:27: der das nachvollziehen kann, was da gerade vielleicht los ist.

00:12:30: Und bei einer unheilbaren Diagnose,

00:12:32: oft ist es dann Tiere, die vielleicht eine Krebserkrankung haben

00:12:37: oder eben man ist zum Tierarzt gegangen.

00:12:39: Die Nierenwerte sind ganz schlecht,

00:12:41: vielleicht auch schon älteres Tier, wo der Tierarzt sagt,

00:12:44: dass die Frage, wie lang das jetzt wirklich noch geht,

00:12:47: man muss sich bereit machen, Abschied zu nehmen,

00:12:50: wo man dann auch wirklich überlegt,

00:12:52: was man tun, um noch ein paar gesunde Tage rauszuzögern.

00:12:57: Da kommt ganz oft auch so ein Aktionismus mit rein,

00:13:00: um die Trauer oder auch dieses,

00:13:02: ich will mich gar nicht damit beschäftigen,

00:13:05: ich möchte jetzt was anderes als Beschäftigung haben anzuziehen,

00:13:08: an diesem Punkt, um wieder dieses Thema auszuklammern,

00:13:11: weil es ist einfach ein beliebtes Tabuthema,

00:13:14: sich damit zu befassen.

00:13:16: Und würde man da vielleicht eher das Gespräch auch suchen,

00:13:20: den Austausch suchen,

00:13:21: möglicherweise früh damit befassen,

00:13:24: dass es das Lebensende gibt.

00:13:27: Ich habe für mich gelernt, es fällt mir dann leichter,

00:13:31: es fällt mir mittlerweile leichter.

00:13:33: Die Trauer wird nicht einfacher und es tut auch genauso weh.

00:13:36: Aber ich weiß einfach, es kommt

00:13:38: und ich kann diese Zeit, die man zusammen hat,

00:13:41: ganz anders genießen.

00:13:43: Der Fokus ist einfach ein anderer.

00:13:45: Man lebt achtsamer, unbewusst, nicht bewusst,

00:13:48: sondern unbewusst.

00:13:49: Man hat einen Lebensende und sieht dann so ganz viele kleine Episoden,

00:13:54: die der Hund mitbringt, zum Beispiel das Freund des Hundes.

00:13:57: Ich freue mich jetzt noch mehr, wenn mein Hund sich freut,

00:14:00: dass ich nach Hause komme.

00:14:02: Ich war nur kurz im Keller und er steht schon wieder da,

00:14:05: ich war doch nur im Keller.

00:14:06: Dann schiebe ich den Gedanken schon weg und denke mir,

00:14:10: ich freue mich, dass du dich freust, dass ich wieder da bin.

00:14:13: Das sind so ganz viele kleine Episoden, die man damit aufnimmt.

00:14:17: So kann man eben auch sich auf das Lebensende vorbereiten,

00:14:22: durch dieses Glücksgefühl.

00:14:24: Das macht alles größer.

00:14:26: Sonja, was würdest du sagen?

00:14:29: Was würdest du denn generell den Mitmenschen halt einfach raten,

00:14:34: die vielleicht das mitkriegen, dass jemand gerade trauert

00:14:38: oder eben ist kurz vor dem Lebensende eines Hundes ist?

00:14:42: Was würdest du denen mit an die Hand geben?

00:14:46: Also kluge Ratschläge, man sucht ja dann immer.

00:14:49: Was kann ich denn am besten sagen?

00:14:51: Oft ist es nicht der perfekte Satz oder der perfekte Vorschlag.

00:14:57: Oft ist es wirklich ein Angebot, was man macht.

00:15:00: Du, ich bin da.

00:15:01: Auch beobachten, gerade unter Freunden oder auch Familienangehörigen,

00:15:05: wie geht es der Person?

00:15:06: Vorbeischauen, sich anbieten, vielleicht einfach hinfahren.

00:15:10: Und dann eben auch gucken, wie verläuft die Trauer.

00:15:12: Menschen, die sich danach ...

00:15:14: Also es gibt Menschen, die haben Tiere und fallen in eine Art Depression.

00:15:20: Da ist es natürlich schwer für jemanden,

00:15:22: der darin überhaupt nicht ausgebildet ist, denjenigen rauszuholen.

00:15:26: Da hilft auch nicht zu sagen, da gibt es ein Nummer gegen Koma,

00:15:29: ruf doch da mal an, das wird die Person nicht tun.

00:15:32: Das ist auch vielleicht ein bisschen übergriffig.

00:15:34: So fühlt sich diese Person dann.

00:15:36: Sondern ich würde hinfahren, auch essen, vielleicht vorbereiten,

00:15:40: dass man sich hinsetzen, Tee trinkt, Raum gibt.

00:15:43: Da ist zuhört, wenn die Person sprechen möchte.

00:15:46: Vielleicht auch gemeinsam Ritual machen, dass man sagt,

00:15:49: wir gehen spazieren, wir schreiben zusammen Erinnerungen auf,

00:15:54: gestalten vielleicht auch etwas schön voreinander für die Zukunft,

00:15:58: woran man festhalten kann.

00:16:00: Das sind ganz viele Kleinigkeiten, die man machen kann.

00:16:03: Aber es gibt eigentlich nicht so die perfekte Lösung.

00:16:05: Weil jeder Mensch in seiner Trauer individuell ist,

00:16:08: aber auch selber als Persönlichkeit individuell ist.

00:16:11: Der eine geht easy damit um, der verleugnet das und sagt,

00:16:15: okay, na Arbeit sag ich mal, na ja, dem geht's schon wieder gut,

00:16:18: weil er nicht sagen möchte, ich musste den einschläfern oder es gestorben.

00:16:22: Und der andere ist da vielleicht offener, sucht auch das Gespräch.

00:16:29: Beide brauchen aber vielleicht Hilfe.

00:16:32: Das muss man so ein bisschen, je nachdem, ob man die Person auch kennt,

00:16:36: versuchen herauszufinden.

00:16:37: Mhm.

00:16:38: Ja, und das ist nicht immer einfach.

00:16:41: Was hast du denn gebraucht, Marike?

00:16:43: Also die Dusche offensichtlich?

00:16:45: Ich hab Ablenkung gebraucht.

00:16:47: Ich musste abgelenkt werden, tatsächlich.

00:16:50: Und das was am einfachsten für mich in der Situation war,

00:16:55: das Freunde von uns, die haben einen kleinen Sohn

00:16:59: und der war zu dem Zeitpunkt zweieinhalb.

00:17:05: Den hab ich zufällig am nächsten Mal.

00:17:08: Den hab ich zufällig am nächsten Tag gesehen auf einem Geburtstag.

00:17:13: Tatsächlich war ich auf dem Geburtstag am nächsten Tag eingeladen

00:17:17: und wusste ich, ich kann den jetzt nicht absagen,

00:17:20: das war irgendwie auch falsch.

00:17:22: Und ehrlicherweise hab ich kurz gedacht,

00:17:25: auf diesem Geburtstag ist es zereißlich,

00:17:28: weil auf einmal ging die Tür auf und es kam ein Hund rein.

00:17:31: Und das war auch wirklich schwierig für mich.

00:17:34: Ich konnte den Hund auch nicht streicheln in dem Moment.

00:17:37: Alle haben den gestreichelt, aber ich konnte das nicht.

00:17:40: Und das war ...

00:17:42: Das war sehr gut, dass auf einmal dieser kleine Mann da war,

00:17:46: der einfach nur beispielen wollte und einfach für Ablenkung gesorgt hat.

00:17:51: Und dann waren wir ...

00:17:54: Am Montag war das, glaube ich,

00:17:56: oder so waren wir noch mal mit dem auf dem Spielplatz,

00:17:59: haben mit dem gespielt und ich hab der Mama das nie gesagt.

00:18:02: Aber ich glaube, falls du das jetzt hörst,

00:18:05: du weißt, wer du bist,

00:18:07: und das hat mir sehr geholfen tatsächlich.

00:18:10: Ganz unbewusst. - Ja, schön.

00:18:12: Also, ich brauch da Ablenkung.

00:18:14: Und bei dir?

00:18:16: Bei mir war's, glaub ich, eher ein bisschen anders.

00:18:19: Ich habe supergut funktioniert.

00:18:21: Ich war sehr strukturiert.

00:18:23: Und bei uns waren zwei Lager,

00:18:25: also Steffen, der tatsächlich etwas emotionaler war

00:18:28: und der so ein bisschen gehämter war.

00:18:30: Und ich hatte für mich irgendwie das Gefühl,

00:18:33: dass ich zum letzten Moment alles für sie gut zu organisieren.

00:18:36: Ich hab immer für sie die Führung übernommen,

00:18:38: ich hab immer alles für sie geplant.

00:18:41: Ich hab immer dafür gesorgt, dass sie gut bietet ist.

00:18:43: Das hab ich bis zum Schluss gemacht, bis sie dann da lag,

00:18:47: wo sie jetzt liegt.

00:18:49: Dann sind wir tatsächlich noch zum ...

00:18:51: Wie sagt man, zur Baumschule gefahren.

00:18:53: Wir haben noch einen Sommerfrieder geholt,

00:18:55: haben den dann oben draufgepflanzt.

00:18:57: Und dann hab ich, bin ich nach Hause gegangen,

00:19:00: hab alle Körbchen gewaschen, hab alles entsorgt,

00:19:03: hab wirklich alles sauber gemacht,

00:19:05: hab das ganze Haus gewischt und gesaugt.

00:19:07: Das ist eigentlich völlig bescheuert.

00:19:09: Und dann war Sonntag.

00:19:11: Und dann, so weiss ich noch, haben wir zusammen Kuchen gegessen.

00:19:15: Ich glaube, das ist das erste Mal, als ich gesagt habe,

00:19:17: na, la, wo bist du?

00:19:19: Dann guckte mich Steffen an und hat ganz so angefangen zu weinen.

00:19:23: Ich hab's tatsächlich immer noch nicht so ganz gecheckt in dem Moment,

00:19:27: weil ich dachte, hä? Und irgendwann sickerte das so und ...

00:19:30: Oh Gott, die kommt gar nicht mehr.

00:19:32: Das ist ein Bruch. Bis dahin hab ich fast gar nicht geweint.

00:19:35: Ja, crazy.

00:19:37: Das passt aber, würde ich so sagen, ganz gut zu mir.

00:19:40: Dieses Maximal durchstrukturierte und für irgendwas Sorge tragen.

00:19:44: Und bis zum letzten Moment Patronen verfeuern für jemand anderen.

00:19:48: Und Nala war einfach mein ein und alles.

00:19:50: Und da wusste ich, das mach ich bis zur letzten Patrone.

00:19:53: Gebe ich da alles, die hätte ich kein gutes Gefühl gehabt.

00:19:57: Und Steffen hat das auch gemacht.

00:19:59: Und wir haben uns sehr, sehr gut ergänzt.

00:20:01: Und es war auch gut, dass wir zu zweit waren, muss man sagen.

00:20:04: Ich glaube, eine alleine hätte das nicht tragen können,

00:20:07: so, wie wir das getragen haben.

00:20:09: Und dann war aber auch schnell klar, dass wir persönlich nicht diejenigen

00:20:13: sind, die jetzt sofort einen neuen Hund haben,

00:20:15: weil wir wollten dieser Trauer diesem Verlust erst mal Raum geben.

00:20:18: Ich persönlich auch, weil ...

00:20:21: Ich hab dann auch gleich Hundeschule weitergemacht.

00:20:23: Und ich konnte andere Hunde sehen, ich konnte die auch streicheln.

00:20:27: Und ich konnte auch von Anfang an gut darüber reden.

00:20:30: Trotzdem wusste ich für mich, ich kann noch keinem anderen Hund

00:20:34: da irgendwie Raum geben.

00:20:36: Keinem anderen Hund so emotional gegenübertreten.

00:20:39: Das waren nette Hunde und ich konnte die streicheln.

00:20:41: Das war kein Problem, das war ja nicht mein Hund.

00:20:44: Ich kann da ganz gut abgrenzen. Total gut abgrenzen.

00:20:46: Was mein Hund ist, was meine Tiere sind.

00:20:49: Und was Nachbartiere, Freundestiere, Kundschaftstiere sind.

00:20:52: Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen abbebrüht.

00:20:54: Und klingt vielleicht auch nicht so emotional, wie man sich das wünscht.

00:20:58: Aber das muss man vielleicht für sich auch machen,

00:21:01: weil ich kann mir nicht jedes Leid zu eigen machen.

00:21:03: Dann würde ich daran kaputt gehen.

00:21:05: Ihr beide habt ja sehr, sehr viel Hundekontakt.

00:21:08: Dementsprechend ist das eben so,

00:21:10: dass man da irgendwie auch eine Grenze zieht.

00:21:13: Ganz natürlich wahrscheinlich.

00:21:15: Aber Sonja, du sagst ja auch im Vorgespräch,

00:21:17: hast du auch gesagt, es ist eben sehr wichtig,

00:21:20: dass man eben trotzdem nicht vergisst,

00:21:22: dass da irgendwie ein Schicksal gerade passiert.

00:21:25: Genau. - Ja.

00:21:26: Das ist ganz wichtig.

00:21:28: Und eure beiden Fälle haben auch gezeigt, es ist so vielfältig.

00:21:31: Der Umgang damit, was der Mensch auch braucht.

00:21:34: Und eben danach auch diese Trauer.

00:21:36: Und was Lisa da auch gesagt hat, mit dem ...

00:21:39: Ich hab das dann erst beim Kuchen registriert.

00:21:42: Ich hab dann gerufen und dann, Mensch, da kommt ja jemand nicht mehr.

00:21:46: Das ist eben so vielfältig.

00:21:48: Und eben auch dieser Unterschied zwischen in Partnerschaften.

00:21:52: Und der kann dann oft auch zu einer Problematik in der Beziehung führen.

00:21:55: Die eine Person vielleicht das Gefühl hat, oft sind es wir Frauen,

00:21:59: die vielleicht genau strukturierter damit umgehen.

00:22:02: Solche Begleitungen hatte ich auch.

00:22:04: Die Männer haben da, weil's der erste Hund war, mehr gelitten.

00:22:07: Und die Frauen waren erst mal so in ihrem ...

00:22:10: Okay, ich muss das organisieren.

00:22:12: Die ist jenes Y und Co. und die Sachen noch ins Tier haben bringen.

00:22:16: Und die Männer standen da so, "What? Wir haben grad ein Tier verloren."

00:22:20: "Checkst du eigentlich noch was?"

00:22:22: Es war ein Lebewesen, der kommt nicht mehr wieder.

00:22:25: Man muss ein bisschen moderieren, um das zu erklären,

00:22:27: dass eben jeder anders trauert, jeder anders damit umgeht.

00:22:31: Und dann vielleicht die Trauer von jemand anderem dann kommt.

00:22:34: Ja, wenn man sich vielleicht dann auch fallen lassen kann.

00:22:37: Du hast was ganz Wertvolles gesagt, dieses Mitleiden.

00:22:41: Das ist nämlich genau das in der tierischen Berufung.

00:22:44: Wir dürfen mitfühlen.

00:22:46: Wir müssen auch nicht perfekt sein.

00:22:48: Ich bin nie perfekt in irgendeiner Begleitung gewesen,

00:22:51: wenn ich ein Tier viele Jahre begleitet habe.

00:22:54: Und oft ist es ja so, dass wir in der tierischen Berufung

00:22:57: ganz viele Jahre, egal in welcher Intention, da sind.

00:23:00: Aber als Hundetrainer, als Tiernährungsberater, Tierarzt,

00:23:03: Ähm, Tierärzte erleben ja oft viel, viel länger.

00:23:06: Das sind ja manchmal Jahrzehnte, die sie in manche Tiere begleiten.

00:23:10: Und, ähm ...

00:23:12: Dann mitzuleiden.

00:23:14: Das ist etwas, das macht den Beruf kaputt.

00:23:17: Mitfühlen ist etwas, was aber durchaus erlaubt ist.

00:23:21: Und das soll man auch. Wir sind keine Roboter.

00:23:23: Wir haben ein Herz.

00:23:25: Die Tiere sind uns ans Herz gewachsen, und das dürfen wir dann auch.

00:23:29: Ja, definitiv.

00:23:30: Ich glaube auch, dass ich auch eher bin wie du.

00:23:33: Aber ich hatte halt nun mal in Anführungsstrichen den Vorteil,

00:23:37: dass ja mein Stiefpapa ... - Ja, das stimmt.

00:23:40: ... der Hauptbezugspunkt.

00:23:42: Und natürlich auch, es ist ...

00:23:44: Im Prinzip, ja, es war der Familienhund,

00:23:46: aber er hat sich ja immer um alles gekümmert und so weiter.

00:23:50: Und bei ihm war es nämlich genauso.

00:23:52: Er hat sofort das komplette Haus geputzt,

00:23:54: hat alles gewaschen und so weiter.

00:23:56: Und sofort direkt eigentlich noch, ich glaub nicht,

00:23:59: an dem Abend mehr.

00:24:00: Aber am nächsten Tag, glaub ich, er hat alles sauber gemacht,

00:24:04: hat alles weggeräumt.

00:24:06: Ganz witzig, meine Mama.

00:24:07: Ich hab ja von meiner Mama das Auto übernommen.

00:24:10: Und als ich das bekommen habe, meinte sie,

00:24:13: ja, aber sie hätte nicht die Hunderhaare hinten rausgemacht.

00:24:16: Da sind immer noch Naderhaare.

00:24:18: Und ich glaube, sie wusste gar nicht so richtig,

00:24:21: dass ich darauf reagiere, von, ach du, das geht nicht,

00:24:24: oder voll schön.

00:24:25: Und ich dachte mir, ja, das ist doch normal, Nala ist ja auch nicht weg.

00:24:29: Ich glaube, ich werde immer noch im Haus Nala Haare finden.

00:24:32: Das hoff ich auch. - Ja, ja.

00:24:33: Also ... - Und das fand ich gar nicht so schlimm.

00:24:36: Ich hab auch keine Sachen weggeschmissen von Nala.

00:24:39: Ich hoffe einfach, dass dem Hundemann ein bisschen was davon passt.

00:24:43: Weil Nala ist ja nicht weg.

00:24:44: Die bleibt ja immer bei mir,

00:24:46: die wird immer einen super großen Teil von mir ausmachen.

00:24:50: Was ich jetzt bin, das fände ich auch total komisch,

00:24:52: wenn ich sage, es darf kein Nala Haar mehr sein,

00:24:55: ich darf mir keine Fotos angucken,

00:24:57: als ob es sich nicht mehr geben würde.

00:24:59: Da hätte ich viel mehr Schwierigkeiten mit.

00:25:02: Und tatsächlich, umso näher der kleine Hundemann kommt,

00:25:05: umso noch häufiger erinnere ich mich an Nala

00:25:08: und hab manchmal mehr emotionale Momente als direkt danach.

00:25:11: Ganz crazy. - Ja.

00:25:13: Und ich rede ganz selten mit Nala,

00:25:16: weil ich glaube nicht, dass die mich so hört.

00:25:18: Zum Himmel, denk mir, hallo Nala, bist du da oben.

00:25:21: Das ist für meinen Verständnis, ist das nicht so?

00:25:24: Aber da kann jeder ein anderes Verständnis für haben.

00:25:27: Für mich ganz persönlich ist das nicht so.

00:25:29: Trotzdem ...

00:25:31: weiß ich, fühle ich so was Unterschwelliges.

00:25:33: Und hab letztens mir gedacht,

00:25:35: weil mir ist was in die Hände gekommen.

00:25:38: Und dann ist es mir aus der Hand gefallen und kaputtgegangen.

00:25:41: Und es hat mich schon an eine spezielle Situation erinnert.

00:25:44: Ich dachte, du kleine Hexe da oben, ich weiß genau, dass du das warst.

00:25:48: Und das sind dann so Momente, wo ich so denke,

00:25:50: ach komm, hör mir auf. - Ja, ja.

00:25:52: Crazy.

00:25:54: Ich muss tatsächlich sagen, bei uns kam Taylor relativ schnell danach.

00:25:58: Das war auch nicht so geplant.

00:25:59: Aber manchmal muss man die Chancen auch ergreifen,

00:26:02: wenn sie eben da sind.

00:26:03: Und ich war am Anfang auch sehr unsicher,

00:26:06: ob man so schnell sein Herz wieder öffnen kann.

00:26:09: Es geht.

00:26:11: Ich glaube, es kann auch nicht bei jedem so sein.

00:26:14: Aber bei mir ging es, Gott sei Dank.

00:26:15: Und die kleine Mausie hält uns seitdem auch gut auf Trab und so weiter.

00:26:20: Und ich dachte auch immer, man vergleicht die viel mehr.

00:26:23: Aber die sind so unterschiedlich.

00:26:25: Ich vergleicht die überhaupt nicht.

00:26:27: Da bin ich gespannt, was ich berichten kann.

00:26:29: Wir haben den Vorteil, es ist nicht die selbe Rasse,

00:26:32: es ist Mädel und Rüde.

00:26:33: Das ist schon ein krasser Unterschied.

00:26:35: Ja. - Ich weiß es nicht.

00:26:37: Ich bin gespannt.

00:26:39: Man vergleicht natürlich schon mal so Situationen.

00:26:42: Man weiß es jetzt nicht so, dass man die ganze Zeit denkt,

00:26:45: oh, dasgar war aber so.

00:26:46: Warum machst du das jetzt, Taylor?

00:26:48: Oder oh, Taylor, du bist irgendwie fixer in der Sache.

00:26:52: Warum hat dasgar das nicht gemacht?

00:26:54: Das weiß ich nicht. Ich mach das zumindest nicht.

00:26:57: Ich glaube, das Gute ist, das ist so lange her,

00:27:00: ich kann mich teilweise gar nicht mehr an die Welpen

00:27:03: und Junghundezeit mit Nala erinnern.

00:27:05: Ich weiß das zum Teil nicht mehr.

00:27:07: Ich weiß noch so Schlüsselmomente,

00:27:09: so ein paar Scheißmomente und ein paar richtig gute Momente.

00:27:12: Ich kann mich nicht an den richtigen Alltag so erinnern.

00:27:15: Ich kann mich bei dasgar gar nicht an so viel mehr erinnern,

00:27:18: weil ich war gar nicht so viel da,

00:27:20: weil ich da schon woanders gewohnt habe tatsächlich.

00:27:23: Und bei Taylor jetzt ganz bewusst gesagt habe,

00:27:27: hey, ich versuch viel da zu sein,

00:27:29: damit die kleine Mausie mich halt auch irgendwie kennenlernt,

00:27:32: weil auch meine Mama und mein Stiefpapa immer älter werden.

00:27:35: Und man ja nie weiß, was passiert.

00:27:38: Dementsprechend soll die kleine Mausie uns ja auch kennen.

00:27:41: Ja, ja.

00:27:43: Mir wäre noch total wichtig, ein Thema anzusprechen,

00:27:46: womit ich nämlich total konfrontiert werde,

00:27:48: ist nämlich die Entscheidung, seinem Hund zu erlösen,

00:27:51: also einzuschlefern, versus so lange aushalten,

00:27:54: bis der Hund von alleine geht.

00:27:56: Da hatten nämlich auch wir zu Hause wirklich Diskussionen,

00:27:59: das klingt jetzt viel schlimmer, als es war,

00:28:01: aber ich habe tatsächlich dieses Gefühl gehabt,

00:28:04: ich muss dieses Leid nicht verlängern, was Nala da gelitten hat.

00:28:07: Und Nala hat wirklich die letzte Nacht schlimm gelitten,

00:28:10: weil ich nie wieder gesprochen habe so richtig,

00:28:12: weil das wirklich eine Nacht ist,

00:28:14: die versuche ich für mich einfach abzuhaken

00:28:17: und sie da liegen zu lassen, wo sie liegt in der Schublade ganz weit unten.

00:28:20: Ich kann die rausholen, denke mir, ha, ha, ha, ha,

00:28:23: die machen wir mal schnell wieder zu.

00:28:25: Und ich glaube, mein Partner hätte eher gesagt,

00:28:28: nee, kommt vielleicht, schafft sie es von alleine zu gehen.

00:28:31: Der hätte das, glaube ich, irgendwie viel normaler empfunden,

00:28:34: als darüber zu verfügen und zu entscheiden.

00:28:37: Das wirst du ja wahrscheinlich auch total oft haben, oder?

00:28:40: Ja, das ist immer präsent.

00:28:42: Und das ist, glaube ich, auch eine der meistgestellten Fragen,

00:28:45: die jeder von uns bekommt, ist jetzt heute der richtige Tag.

00:28:48: Man möchte das auch abgeben, nicht selber treffen.

00:28:51: Als ich Abschied nehmen musste von meiner Katze vor einigen Jahren,

00:28:54: habe ich auch jeden Tag gefragt, ist heute dieser Tag,

00:28:57: muss ich heute eine Entscheidung treffen, oder geht es doch alleine?

00:29:01: Ich hätte auch gerne jemanden gehabt, der mir das dann so abnimmt.

00:29:04: Ende hats sie es alleine geschafft.

00:29:07: Allerdings, du hast es vorhin eben so gesagt,

00:29:10: so ein bisschen, ob das Leid sein muss.

00:29:13: Also, ich habe sehr viele wirklich friedliche,

00:29:16: natürliche Todesfälle erlebt,

00:29:19: wo die Tiere ganz friedlich übergetreten sind, das gibt es.

00:29:22: Der Tod ist nicht immer nur schmerzhaft und sieht schrecklich aus.

00:29:27: Aber natürlich sieht er für uns.

00:29:30: Wir lassen gerade unser geliebtes Tier los.

00:29:33: Nicht schön aus, ne?

00:29:35: Ich komme jetzt noch mal zur Geburt.

00:29:37: Eine Geburt ist aber auch keine Party, die man feiert,

00:29:41: vielleicht für manche.

00:29:42: Und das Lebensende ist immer so wie so eine umgekehrte Geburt.

00:29:46: Versuche ich das immer zu erklären, ob das jeder aushält

00:29:49: oder aushalten muss.

00:29:50: Das muss jeder für sich entscheiden.

00:29:53: Ich finde, nur als Tierhalter, man steht seinem Tier so nahe.

00:29:57: Und du hast das vorhin auch so schön gesagt,

00:30:00: du sprichst zwar jetzt nicht mit deiner Hündin,

00:30:02: aber du hast diese Herzlinie nenn ich's mal,

00:30:04: diese Verbindung, die einfach da ist und immer da sein wird.

00:30:08: Genauso ist es zu Lebzeiten.

00:30:09: Du wirst wissen, wenn dein Hund Mist gebaut hat.

00:30:12: Du kommst nach Hause und weißt,

00:30:14: wie der mich anguckt, ist da was gelaufen.

00:30:16: Genauso weißt du am Lebensende, heute ist der Tag,

00:30:19: heute müssen wir eine Entscheidung treffen.

00:30:22: Die Entscheidung wird vermutlich dann dies sein,

00:30:24: dass wir den Tierarzt anrufen und hinfahren

00:30:27: oder er nach Hause kommt, wenn er das anbietet.

00:30:30: Und das ist so, als Tier, Mama oder Papa wissen.

00:30:32: Du, du wirst diese Entscheidung oder den richtigen Zeitpunkt

00:30:37: festlegen können.

00:30:38: Und es ist auch normal, dass man diesen Zeitpunkt anzweifelt,

00:30:42: dass wenn du das dann erledigt hast, im Nachgang,

00:30:45: dich fragst, oh Gott, vielleicht wären ja doch noch 2, 3 Tage

00:30:49: länger gegangen, vielleicht hätte mein Tier ja doch selber sterben können.

00:30:53: Das ist auch völlig normal.

00:30:55: Aber ich find es immer ganz wichtig,

00:30:56: dass man für sich mit dieser Entscheidung im Rhein ist.

00:31:00: Teilweise, als ich eigene Tiere auch verloren habe,

00:31:02: mein Mann gesagt, ich glaube, morgen wird das Tier wahrscheinlich

00:31:07: von alleine gehen.

00:31:09: Ich hatte viele Jahre kleiner Heimtiere.

00:31:12: Und ich hab am Abend zu meinem Mann gesagt,

00:31:14: "Zieh dich an, wir fahren doch jetzt in die Tierklinik."

00:31:17: Ich glaube, das wird die Nacht nicht mehr gut gehen,

00:31:20: also auch schnell eine Entscheidung treffen.

00:31:22: Und das Schöne ist ja, das können wir bei unseren Tieren

00:31:26: mit der Sterbehilfe durch den Tierarzt.

00:31:28: Und haben, auch wenn sich da viel verändert hat,

00:31:31: von den Notdiensten her, oft auch eine Möglichkeit,

00:31:34: zum Tierarzt zu kommen.

00:31:36: Oder dass vielleicht ein Notdienst unter Umständen zu uns kommt.

00:31:40: Ich hab die Entscheidung ja nicht getroffen.

00:31:42: Und ich glaube, es war auch gut, dass ich sie nicht getroffen habe.

00:31:46: Weil das gab es ja eine Krankheit.

00:31:48: Ich hätte wahrscheinlich gesagt, wir probieren es noch mit einer OP,

00:31:52: auch wenn das völlig unnötig gewesen wäre.

00:31:54: Und sie wahrscheinlich auch diese OP überhaupt nicht geschafft hätte.

00:31:58: Ich weiß nicht, vielleicht wär ich auch rational gewesen,

00:32:01: aber ... - Gefühlt jetzt wär's das nicht gewesen.

00:32:04: Gefühlt wär ich's wahrscheinlich nicht gewesen.

00:32:06: Dementsprechend bin ich da auch vollkommen mit im Rhein inzwischen.

00:32:10: Und ich weiß, die kleine Mausi hatte elf und halb tolle Jahre.

00:32:13: Und der ging's gut.

00:32:15: Und der wird's auch jetzt irgendwie gut gehen und alles.

00:32:18: Aber mein erster Gedanke war so ...

00:32:21: Ich konnte halt einfach nicht fassen, dass sie nicht mehr da war.

00:32:25: Wie gesagt, das ist der Familienhund.

00:32:27: Ich hab sie eh nicht so oft gesehen.

00:32:30: Und dadurch war's natürlich irgendwie ...

00:32:33: wahrscheinlich noch mal dieses plötzliche, manchmal ein bisschen schwierige.

00:32:37: Ich weiß es gar nicht, ich würd's gar nicht aufwiegen.

00:32:40: Aber für mich war das plötzliche schlimmer.

00:32:42: Das ist auch tatsächlich das, was ich im Training bei alten Hunden

00:32:46: immer mehr anspreche.

00:32:47: Macht euch schon mal Gedanken, auch wenn die Gedanken fiktiv sind,

00:32:51: wenn sie überhaupt nicht greifen.

00:32:53: Ich konnte mich jetzt darauf ganz gut vorbereiten.

00:32:56: Da war das Ende beinahe sehr abzusehen,

00:32:58: dass dann die Nacht der Nacht dann auf einmal da war.

00:33:01: Die war nicht abzusehen, die war auf einmal da.

00:33:04: Aber trotzdem hatten wir schon so zwei, drei Monate vorher,

00:33:07: wo wir eigentlich so was mal trocken durchgespielt haben.

00:33:10: Und das hat mir, glaub ich, ganz gut weiß,

00:33:12: nicht wie bei dir so Bums auf einmal.

00:33:14: Ich glaube, das hätte mich total überfordert.

00:33:17: Und ich weiß nicht, ob ich dann so rational hätte reagieren können.

00:33:20: Von daher, das hat mir gut geholfen.

00:33:22: Wir haben immer wieder offen darüber gesprochen.

00:33:25: Wir haben Sassen auf dem Sofa, haben darüber gesprochen.

00:33:28: Dann hat der eine gesagt, so reicht es auf,

00:33:30: wir müssen über was anderes reden.

00:33:32: So war das immer, keine Frage.

00:33:34: Weil das ist ja wirklich kein schönes Thema.

00:33:36: Und trotzdem, glaube ich, können wir beide sagen,

00:33:39: es tat uns gut, darüber gesprochen zu haben.

00:33:41: Und das war nicht auf einmal ein Thema, was auf einmal da war.

00:33:45: Ja, ich habe immer vorher gesagt, was mache ich nur,

00:33:48: wenn diese Mausie nicht mehr da ist, die das geht.

00:33:50: Ich habe mit diesem Gedanken befasst, außer immer nur kurz.

00:33:54: Da war mal kurz der Gedanke da.

00:33:55: Und dachte immer nur, das wird richtig weh tun.

00:33:58: Und ja, es tat auch richtig weh. Aber es war auch irgendwie schön.

00:34:01: Also, das klingt jetzt irgendwie total banal, das sozusagen.

00:34:04: Aber ich finde, das hat auch irgendwie noch mal was Warmes,

00:34:08: diese Zeit, weil man sich ganz bewusst noch mal

00:34:11: mit diesem Tier befasst, was da gerade gegangen ist.

00:34:14: Ja, total.

00:34:16: Aber es ist auch anstrengend.

00:34:17: Total. - Und schwer.

00:34:19: Ja, total.

00:34:20: (Lachen)

00:34:21: Und ich finde es auch okay, wenn man selbst nach einem Jahr noch sagt,

00:34:25: ich kann das immer noch nicht fassen,

00:34:27: ich kann das immer noch nicht greifen,

00:34:29: das tut immer noch so schlimm weh, dass das mich aufrisst.

00:34:32: Das ist auch vollkommen ordentlich.

00:34:34: Mein Freund hat mir jetzt ... - Darf bitte niemals ...

00:34:37: irgendwie negativ behaftet sein.

00:34:39: Und ich finde es voll gut, dass man darüber spricht,

00:34:41: dass man das mittlerweile sagen darf.

00:34:44: Und das finde ich auch immer mehr Leute dafür Verständnis haben.

00:34:47: Tierbesitzer, das manchmal ganz gut greifen, können nicht alle,

00:34:51: keine Frage.

00:34:52: Aber ich finde, da wächst der Horizont bei vielen.

00:34:55: Und viele können es mittlerweile besser nachvollziehen.

00:34:58: Und wirklich, Appell geht raus, sagt einfach,

00:35:01: wenn euch das wehtut, das ist okay.

00:35:03: Und ich glaube, zumindest die meisten Hundebesitzer

00:35:05: können das sehr, sehr nachvollziehen.

00:35:07: Definitiv, das glaube ich auch.

00:35:09: Und gerade gestern erst hat mein Freund mir ein Foto von ihm

00:35:12: und das gar geschickt.

00:35:14: Und da war auch kurz noch mal so ein Moment,

00:35:16: und ich dachte, das ist schon so.

00:35:18: Ja, aber ... - Das darf auch immer sein.

00:35:20: Das darf immer sein, dieses Vermissen.

00:35:23: Ich finde das aber auch schön.

00:35:25: Das ist wie so ein Geschenk, ne?

00:35:27: Das Tier war im Leben.

00:35:28: Und Lisa, bei dir, du hast ja auch gesagt,

00:35:31: ohne deine Hündin wärst du jetzt nicht die, die du bist.

00:35:34: Und das wird bei dir, Marike, genauso sein.

00:35:36: Bei mir waren es auch meine Tiere, die auslöser gewesen sind.

00:35:40: Und ich finde, das ist bei jedem so,

00:35:42: ob man jetzt einen tierischen Beruf hat oder whatever man macht.

00:35:45: Und das ist ein Geschenk, die uns begleitet haben.

00:35:48: Und dieses Geschenk bleibt für immer auch über den Tod,

00:35:51: über das Lebensende hinaus.

00:35:52: Das ist eine Erinnerung, die da ist, die tut mal weh.

00:35:55: Mal ärgert sie uns vielleicht, wenn was runterfällt,

00:35:58: und man sich denkt, hey, du Hexe.

00:36:00: Oder aber auch, es sind Erinnerungen,

00:36:03: wo man sich einfach denkt,

00:36:04: Mensch, das war so unglaublich, unfassbar schön.

00:36:07: Die kriegen wir nie wieder.

00:36:09: Aber die haben uns bereichert.

00:36:11: Und die haben unser Herz größer gemacht.

00:36:14: Und die haben uns keiner nehmen.

00:36:15: Deswegen eigentlich, egal, wie traurig das Lebensende ist,

00:36:19: egal, was da passiert und wie schwer das auch ist,

00:36:21: dieses Geschenk, das wird für immer bleiben.

00:36:24: Und ich finde das einfach unfassbar wundervoll.

00:36:27: Und für dieses Geschenk lohnt sich für mich auch

00:36:30: jedes Tier in meinem Leben.

00:36:31: Auch wenn dieses Lebensende da ist.

00:36:34: Definitiv.

00:36:35: Ja, auf jeden Fall.

00:36:36: Also, ich würde mich niemals dagegen entscheiden,

00:36:39: weil ich weiß, dass die Tiere irgendwann nicht mehr da sind,

00:36:42: die der Mehrwert es mir bietet,

00:36:45: oder die schönen Momente, die es mir bietet,

00:36:47: tatsächlich das wegmacht.

00:36:49: Obwohl es sich in dem Moment nicht so anfühlt.

00:36:51: In dem Moment dachte ich, okay, nie wieder zieht bei mir ein Tier ein.

00:36:55: Dann habe ich links und rechts geguckt auf unseren Hof,

00:36:58: dachte, okay, hier wohnen ein paar zu viele Tiere.

00:37:01: Das ist ein Scratch, was ich hier erzähle.

00:37:03: Ja, klar, für den Moment habe ich ja,

00:37:05: ich kann nie wieder ein Hund an mich ran lassen, das geht nicht.

00:37:09: Und ich empfinde das immer noch so,

00:37:11: aber ganz tief hoffe, dass ich den ansatzweise so gern haben kann

00:37:14: wie Nala.

00:37:15: Und jeder sagt, natürlich wirst du das, kein Problem.

00:37:18: Und trotzdem muss ich ganz ehrlich sagen, habe ich Sorge davor,

00:37:22: dass ich Nala als so mein Herzenshund wahrnehme

00:37:27: und der kleine Hundemann,

00:37:29: halt netter kleiner Hundemann ist.

00:37:31: Wisst du, wie ich das meine?

00:37:33: Das wird schon nicht so sein.

00:37:35: Und trotzdem habe ich ganz tief in mir dieses Gefühl,

00:37:38: dass es schwer aussprechen,

00:37:40: dass sich irgendwie ganz doof anfühlt,

00:37:42: auch für diesen kleinen Hundemann, weil man so denkt,

00:37:44: boah, ey, das tut mir eigentlich leid, dass ich da so Kopfkino fahre.

00:37:48: Und ich glaube, aber es ist auch gut, das auszusprechen

00:37:51: und sich den Emotionen bewusst zu sein, zu sagen,

00:37:55: ja, wenn ich das so fühle, kann ich da auch gut gegenarbeiten.

00:37:58: Ja. - Du bist wie Verrat, ne?

00:38:00: So ein bisschen wie Verrat fühlt sich das an, ja.

00:38:03: Ja, genau.

00:38:04: Und mein Patrenzhaar sagt dann immer, du spinnst,

00:38:06: du hast das größte Hundeherz dieser Welt,

00:38:09: und er sagt aber auch immer wieder, gut, dass du es ansprichst,

00:38:12: weil dann kann ich ja auch auf dich aufpassen.

00:38:14: Wenn du dann abdriffst oder zu viel bei Nala emotional bist,

00:38:17: zu viel vergleicht, dann kann ich dir ja da raushelfen.

00:38:20: Und dann noch mal der Appell, seid ehrlich zu euch selbst,

00:38:23: lasst eure Emotionen zu, das kann eigentlich in der Regel nur gut sein.

00:38:27: Ja, also, das hat auch ein bisschen gedauert, ne?

00:38:29: Also, ich meine, Taylor kam wirklich sehr schnell nach das Gast tot.

00:38:33: Und klar, die war niedlich, ne?

00:38:35: Die war halt ein kleiner Schäferhund,

00:38:37: halt ursüß, und das war total niedlich.

00:38:40: Aber natürlich schließt du die schon irgendwie von Anfang an

00:38:45: in dein Herz so.

00:38:46: Aber dieser Moment, wo du merkst, da ist wieder Platz,

00:38:51: der war nicht sofort da.

00:38:53: So, da bin ich auch ehrlich, ne?

00:38:54: Also, da war schon auch so eine kleine Sperre so.

00:38:58: Aber natürlich, man wusste jetzt, okay, jetzt ist dieser kleine,

00:39:01: kleine süße Wauwi. - Die kann auch nichts für, ne?

00:39:03: Die kann halt auch nichts dafür, ja.

00:39:05: Und ich kann jetzt auch nicht mehr sagen, wie lange das gedauert hat.

00:39:09: Das hat auf jeden Fall nicht lange gedauert.

00:39:11: Aber ich weiß noch, dieses erste Kennenlernen, das war schon ...

00:39:14: Das war schön, aber das war auch komisch.

00:39:17: Okay, das kann ich für mich tatsächlich jetzt auch beantworten.

00:39:20: Ich hab den Hunde-Mann ja schon gesehen, und das war gar nicht komisch.

00:39:23: Aber bei euch war auch Zeit. - Ja, genau.

00:39:25: Das ist für mich, muss ich sagen, das war für mich Gold wert.

00:39:28: Ich hätte diesen kleinen Hunde-Fratz nicht drei Wochen später

00:39:32: in den Arm nehmen können, hätte ich gesagt, ja, hier will ich nicht.

00:39:35: Und jetzt hab ich den aber auch schon im Arm gehabt

00:39:38: und hab nicht einmal an Nala gedacht

00:39:40: und hab nicht einmal gedacht, oh, jetzt verrate ich sie oder ihn.

00:39:43: Oder das hat sich einfach gut angeführt.

00:39:45: Das hat sich bei ihr auch sehr schnell sehr gut angeführt.

00:39:48: Aber wie gesagt, ich weiß noch, das erste Kennenlernen,

00:39:51: das war ... war auf der einen Seite schön,

00:39:54: und da war auch Vorfreude, aber es war auch ein bisschen wehmütig,

00:39:57: bisschen schwer. - Mhm.

00:39:59: Aber heutzutage, die Kleine ist nämlich gerade ja mitten in der Pubertät,

00:40:03: also mit ihrer Läufigkeit, und grade testet sie sehr gerne.

00:40:07: Und wir hatten neulich eine sehr spannende Diskussion zu Hause.

00:40:12: Man hat richtig gemerkt, sie diskutiert mit mir.

00:40:15: Und es ging nämlich darum, sie wollte unbedingt noch weiterspielen.

00:40:18: Ich wollte nicht mehr spielen mit ihr.

00:40:20: Und hab gesagt, nee, ist Schluss jetzt, Mausi.

00:40:22: Du packst jetzt bitte das weg.

00:40:24: Und sie hat nämlich so eine Kiste, wo ihre Spielsachen drin sind.

00:40:27: Und dann haben wir das da zusammen reingepackt.

00:40:30: Und na ja, sie hat das dann immer wieder rausgeholt,

00:40:32: und dann hat sie auf mich draufgeworfen.

00:40:34: Und wollte halt die ganze Zeit, dass ich wieder mit ihr spiele.

00:40:37: Und ich so, nein, Taylor, machen wir nicht.

00:40:40: Und dann steht sie vor einem wirklich und entgeistert.

00:40:44: Entgeistert.

00:40:45: Macht dann auch kurz mal einen kurzen Beller und ich so, nee,

00:40:48: das machen wir hier schon mal gar nicht, Fräulein.

00:40:51: Und dann rennt sie auf ihre Decke.

00:40:53: Und dann gehst du auf ihre Decke und sag, also gehst zu ihr hin

00:40:56: und sagst so, Taylor.

00:40:58: Und sie so, hey, was ist denn?

00:41:00: Ich war doch die ganze Zeit auf meiner Decke.

00:41:02: Ich hab mich von mir.

00:41:04: Ich setze mich also wieder hin.

00:41:06: Taylor kommt wieder, probiert das gleiche.

00:41:09: Jetzt aber auch noch ein bisschen aufdringlicher.

00:41:11: Von wegen so, ich leg mal die Foto auf sie drauf.

00:41:14: Und tu mal so, so, komm, komm jetzt.

00:41:16: Ich will jetzt spielen.

00:41:18: Und ich so, nee, Mausi, auch das machen wir hier nicht.

00:41:21: Sie wieder auf ihre Decke.

00:41:23: Ich da wieder hin, ich so, mhm.

00:41:25: Und sie so, hey, was hast du denn?

00:41:27: Ich bin doch auf meiner Decke.

00:41:29: Ich lieg hier Seelen ruhig die ganze Zeit.

00:41:31: Ich weiß überhaupt nicht, was dein Problem jetzt ist.

00:41:34: Und ich so, oh Gott, na ja, am Ende haben wir es darüber gelöst,

00:41:37: dass ich sie ins Platz geschickt habe,

00:41:39: aber nicht auf ihrer Decke, sondern neben mir.

00:41:42: Hab ihr dafür ein paar Leckerlis gegeben, sie ist eingeschlafen.

00:41:45: Aber da hat sie richtig, und das nicht nur die zwei Mal,

00:41:48: sondern das ging eher noch ein paar Mal hin und her,

00:41:50: hat sie schön mit mir diskutiert.

00:41:52: Ja, herrlich.

00:41:54: Aber ich fand dieses Bild,

00:41:55: dass sie immer auf ihre Decke gelaufen ist, nach dem Motto ...

00:41:59: Hier kannst du mir gar nichts.

00:42:01: Ich bin hier einfach nur auf meiner Decke rum,

00:42:03: bin hier Seelen ruhig, ich weiß überhaupt nicht,

00:42:05: wo jetzt dein Problem ist.

00:42:06: Richtig, dein Problem.

00:42:08: (Lachen)

00:42:09: Ja.

00:42:10: Sondern jetzt einmal, hast du vielleicht so ...

00:42:13: eine Hilfestellung, wann es Zeit ist,

00:42:16: sich einen neuen Hund zu holen, wieder seinen Herz zu öffnen?

00:42:20: Gibt es da Emotionsparameter?

00:42:23: Gibt es da Anzeichen?

00:42:25: Kann man sich da selber Hilfestellungen bieten?

00:42:28: Das wirst du ja wahrscheinlich auch häufiger gefragt.

00:42:31: Also, tatsächlich gibt es dafür ...

00:42:33: keinen Startpunkt.

00:42:36: Ähm ...

00:42:37: Ich sag nur immer selber, nie zu früh ...

00:42:40: Also, nicht zu schnell.

00:42:42: Na, ähm ...

00:42:43: Ich hab das einmal bei mir selber gehabt, mein Tier ist gestorben,

00:42:46: und ich hab am nächsten Tag gedacht, okay, ich ruf jetzt an,

00:42:50: und ich brauch sofort ein neues Tier.

00:42:52: Und das war definitiv zu früh.

00:42:54: Da hab ich mich nämlich dann so verraten gefühlt

00:42:56: und eben auch nicht gut und nicht richtig mit der Entscheidung.

00:43:00: Ähm, ich hab auch tatsächlich es nicht geschafft,

00:43:03: mit dem Tier diese Bindung einzugehen,

00:43:05: die ich mit dem Vorgängertier hatte.

00:43:08: Das hab ich bei mir damals gemerkt.

00:43:10: Und man sollte auch nicht das gleiche Tier suchen.

00:43:14: Also, es gibt Menschen, die suchen identisch diesen Mischling.

00:43:18: Also, bei einer Hunderasse versteh ich das ja noch,

00:43:21: wenn man sagt, okay, mit der Hunderasse bin ich superklagelkommen,

00:43:24: ich hatte immer diese Rasse, und ich möchte wieder diese Rasse,

00:43:28: aber es ist in Ordnung.

00:43:29: Aber es sind Menschen, ganz oft Menschen von Mischlingen,

00:43:32: die dann genau diesen identisch aussehenden Mischling suchen

00:43:35: und sich wünschen, dass genau der so ist,

00:43:39: oder die so ist, wie das verstorbene Tier.

00:43:42: Und das führt dann oft zu einer Enttäuschung,

00:43:45: weil das gibt es so nicht.

00:43:47: So kleine Zeichen können immer sein, dass man wieder bereit ist.

00:43:51: Ja, wenn eben das Treffen von anderen Hunden auch nicht mehr schmerzhaft ist.

00:43:56: Das Leben wird vielleicht wieder leichter.

00:43:58: Und vielleicht begegnet man ja dann doch einem Tier

00:44:01: im Social-Media unter Umständen,

00:44:04: auch wo ja viele Tiere dann auch drin stehen.

00:44:06: Oder wenn man eben Fernsehen schaut,

00:44:09: in den, ja, gibt ja verschiedene Sendungen, wo Tiere ein Zuhause suchen.

00:44:14: Und verliebt sich dann da und stellt fest, das ist mein Tier.

00:44:17: Ich weiß nicht, warum, aber genau das ist mein Tier.

00:44:20: Auf dieses Signal achten so ein bisschen, wie sich verlieben,

00:44:24: würde ich sagen, so ein bisschen wie sich verlieben.

00:44:27: Genau. Und wenn man sich dann eben noch unsicher ist,

00:44:29: ob das das passende Tier ist und ob man bereit ist,

00:44:32: gerade die Tiere, die man im Tierheim bekommt,

00:44:35: die ganz wundervollen Second-Hend-Tiere, die kann man ja auch testen.

00:44:40: Das heißt, die dürfen vielleicht mal für ein Wochenende zu Besuch kommen.

00:44:44: Und dann kann man das ja vielleicht herausfinden.

00:44:46: Ist das mein Tier, mein Hund, mein neuer Hund?

00:44:49: Und bin ich schon so weit, ne?

00:44:51: Das würde ich einfach versuchen, anzusprechen.

00:44:54: Mhm. - Bist du verliebt?

00:44:56: Ich bin hart verliebt. - Ja, sag mir genau.

00:44:59: (Lachen)

00:45:00: Ja. Aber der ist auch niedlich.

00:45:02: Der ist auch niedlich. - Der ist schon auch sehr niedlich.

00:45:06: Der ist auch der Frechste von allen.

00:45:08: Der verkloppt jetzt schon seine Geschwister.

00:45:10: Ist das nicht schön, dass er dann zu mir kommt?

00:45:13: Da hat er sich aber die richtigen Hundemau ausgesucht.

00:45:16: Wir kriegen Videos, da denkst du dir so,

00:45:19: du kannst jetzt noch drei Tage machen, und dann ist Schluss mit lustig.

00:45:22: (Lachen)

00:45:23: Bin ich jetzt sehr gespannt. - Ja.

00:45:25: Wenn er auf Taylor trifft, weil Taylor ist ganz untypisch.

00:45:29: So ein Schäferhund, Taylor ist überhaupt nicht im Spiel

00:45:32: die Dominante oder so was, sondern Taylor ist tatsächlich ...

00:45:36: gerne mal auf dem Rücken.

00:45:38: Oh, der ist sehr untypisch, ja.

00:45:41: Und spielt ... also, sie liebt Spielen,

00:45:43: aber sie ist überhaupt nicht so ein Hautraufmedel.

00:45:46: Mhm. - So.

00:45:47: Und ist auch ...

00:45:49: Natürlich sieht das immer so bei ihr natürlich ein bisschen wilder aus,

00:45:53: weil sie größer ist.

00:45:55: Und natürlich, wenn sie schnell läuft, überläuft sie natürlich

00:45:58: auch die kleinen Hunde einfach.

00:46:00: Aber sie ist Gott sei Dank, treu, treu, treu.

00:46:04: Nicht so ein Hautraufmedel.

00:46:05: Mal schauen, was die Hormonumstellung jetzt bewirkt.

00:46:08: Das bleibt bestimmt so. - Ich auch auch.

00:46:11: Hoffentlich. - Ja, nee.

00:46:12: Aber ansonsten ist sie schon auch ...

00:46:14: Sie ist schon auch frech, ne?

00:46:17: Also, das Diskussieren, was ich eben gesagt habe, sie weiß schon ...

00:46:20: Ja, zum Glück. - Ja.

00:46:22: Man muss auch seine Grenzen kennenlernen.

00:46:24: Als junger Hund, als alter Hund. - Definitiv.

00:46:27: Aber man merkt trotzdem so schön, wenn ich eben genau ...

00:46:31: Also, dass sie halt verstanden hat,

00:46:33: so von wegen, dass ihre Decke ist, so nach dem Motto,

00:46:35: dass sie ganz genau weiß,

00:46:37: dass sie das überhaupt nicht gerade machen soll und so weiter.

00:46:40: Also, das war schon auch ein bisschen ...

00:46:42: Das ist die Mittekralle, die sie dir gezeigt hat.

00:46:45: Also, so nervig, dass in der Situation auch war,

00:46:49: so lustig ist es im Nachhinein eigentlich gewesen.

00:46:52: Weil das schon sehr ...

00:46:53: Eigentlich sehr schön ist, dass sie halt genau weiß,

00:46:56: dass sie es eigentlich nicht darf.

00:46:58: Aber, na ja, gut, sie müssen halt austesten, ne?

00:47:01: Die Kleinen, wenn sie dann da sind.

00:47:03: Ja.

00:47:04: Ich würde gerne noch ein letztes Thema ansprechen.

00:47:07: Und zwar gibt es ja ...

00:47:08: die Chance, ein Hund wirklich einäschern zu lassen,

00:47:13: als Urne dann wieder zurückzubekommen,

00:47:16: die Urne dann ja tatsächlich auch bei sich zu Hause hinzustellen.

00:47:19: Es gibt ja die Möglichkeit,

00:47:21: sein Hund auch tatsächlich in so einem Friedwald beerdigen zu lassen.

00:47:24: Es gibt ja unter ganz strengen Auflagen

00:47:27: auch die Möglichkeit, seinen Hund zu Hause zu beerdigen.

00:47:30: Aber das ist ja wirklich unter strengsten Auflagen.

00:47:33: Das können ja die wenigsten tatsächlich eigentlich so gewährleisten.

00:47:36: Damit wirst du ja wahrscheinlich auch total oft konfrontiert.

00:47:39: Kannst du dazu irgendwas sagen, was du da empfielst?

00:47:43: Also, es gibt ganz vielfältige Möglichkeiten,

00:47:46: wie du gesagt hast.

00:47:47: Und das Schöne ist aber, dass man im Vorfeld ...

00:47:50: Also, ich hab das immer im Vorfeld gemacht,

00:47:53: wenn ich begleitet habe,

00:47:54: empfehle das auch allen Tierestätigen,

00:47:57: die da mit alten Tieren zu tun haben, einfach mal nachzufragen.

00:48:00: Denn vielen ist das gar nicht bewusst.

00:48:02: Es gibt ein paar wenige, die wissen noch gar nicht,

00:48:05: dass man vielleicht im Garten gar nicht beerdigen darf,

00:48:08: weil es ein Miethaus ist.

00:48:10: Das ist auch das, was du angesprochen hast.

00:48:12: Und dann geht es eben nicht.

00:48:14: Es gibt immer noch Menschen, die nicht wissen,

00:48:17: dass man in einem normalen Wald auch nicht beerdigen darf.

00:48:20: Das ist nämlich nicht unser Wald.

00:48:22: Das gehört uns eben auch nicht.

00:48:24: Und da im Vorfeld mal anfragen, was wünscht sich denn derjenige?

00:48:29: Und dann vielleicht auch diese Institution.

00:48:31: Es gibt ja ganz viele Bestattungsunternehmen,

00:48:34: schon für Tiere, die unfassbar viele Möglichkeiten haben.

00:48:37: Die haben teilweise Friedhöfe.

00:48:40: Die haben Wiesen, wo man Asche verstreuen darf.

00:48:43: Es gibt jetzt auch eine Möglichkeit am Meer,

00:48:46: was ich total schön fand,

00:48:47: dass man eben auch am Meer Asche verstreuen darf

00:48:50: mit speziellen Institutionen, die man buchen kann.

00:48:53: Es gibt Schmucksteine, finde ich total wundervoll.

00:48:58: Ich hab die Asche von vielen meiner Tiere tatsächlich zu Hause.

00:49:03: Denn ich hatte in einer Mietzwohnung mal ein paar Jahre gewohnt

00:49:06: und die Möglichkeiten nicht.

00:49:08: Da kam für mich nicht in Frage, zu einem Tierfriedhof zu fahren

00:49:11: oder eben die irgendwo zu lassen.

00:49:13: Ich wollte schon noch, dass sie wieder nach Hause kommen.

00:49:16: Ansonsten aber liegen meine Tiere in meinem Garten.

00:49:20: Aber der Schmuckstein, der ist tatsächlich immer noch

00:49:22: so ein bisschen im Hinterkopf.

00:49:24: Ich hab ja noch Asche.

00:49:25: Das heißt, irgendwann, wenn die Millionen im Lotto kommen,

00:49:28: werde ich von all meinen Tieren Schmucksteinchen zu Hause haben.

00:49:32: Also ich find, die Beratung und eben auch das Gespräch,

00:49:35: das Tierrestätige, da führen können,

00:49:37: da können wir auch den Tierarzt entlasten.

00:49:39: Denn die Tierarzte haben zwar ihre Unternehmen,

00:49:41: mit denen die arbeiten, die dann auch ...

00:49:44: Die kümmern sich dann drum und werden dort abgeholt.

00:49:47: Und dann kommt es nach der Kremierung wieder zurück zum Tierhalter.

00:49:51: Das gibt es, wenn man das darüber wählt.

00:49:53: Aber was sonst noch alles geht,

00:49:55: dazu fehlt oft in der Tierarztpraxis auch die Zeit.

00:49:58: Deswegen find ich das schön, wenn viele Tierrestätige da

00:50:01: auch schon am Lebensende beraten, sich schlau machen.

00:50:04: Was geht denn dort, wo ich lebe?

00:50:06: Und wie könnte ich denn dann meinem Kunden

00:50:08: dem Hunderhalter mit an die Hand geben?

00:50:10: Für den Raum Hannover kann man sagen,

00:50:12: gibt's dann auch ganz tolle Anbieter.

00:50:15: Das heißt, wenn ihr hier irgendwo seid, informiert euch mal.

00:50:18: Das wird es auch Deutschland weit geben,

00:50:20: aber besonders hier für den Raum Hannover,

00:50:22: kenne ich eben auch ein paar.

00:50:24: Die haben ganz tolle Sachen eben schon ins Leben gerufen.

00:50:27: Die haben Kunden schon ganz gut geholfen

00:50:29: und haben da schöne Möglichkeiten ermöglicht,

00:50:32: um das Tier entweder nach Hause zu holen.

00:50:35: Und auch immer, was es für Wege gab.

00:50:37: Ja. Wir hoffen, dass euch diese Folge

00:50:41: nicht nur vielleicht die eine oder andere Träne,

00:50:45: vielleicht auch in schöner Erinnerung an euren Hund ins Auge,

00:50:49: gedrückt hat, sondern dass es euch eben auch gut geht

00:50:53: mit dieser Folge.

00:50:55: Und dass ihr vielleicht auch ein bisschen erleichtert sein könnt.

00:50:59: Dass es vielleicht allen ein bisschen so geht,

00:51:02: die ein Tier schon mal verloren haben.

00:51:04: Dass da so Blöd ist, auch klingt,

00:51:06: irgendwie jeder irgendwann mal eben durch muss.

00:51:09: Und dass da jeder eben auch anders mit umgeht.

00:51:11: Und dass das völlig in Ordnung ist. - Absolut.

00:51:13: Und dass, wenn ihr Interesse daran habt,

00:51:16: selber so eine Tier-Trauer-Begleitung zu sein,

00:51:20: dass ihr euch natürlich sehr gerne an Sonja wenden könnt.

00:51:23: Wir packen natürlich alle Infos zu Sonja in die Show-Notes.

00:51:26: Und natürlich auch, wenn ihr euch an Sonja wenden wollt,

00:51:29: weil ihr gerade so einen Fall habt,

00:51:31: dann könnt ihr das natürlich auch sehr, sehr gerne tun.

00:51:34: Und ich würde sagen vielen, vielen Dank, Sonja,

00:51:36: dass du da warst, dass du so offen und ehrlich mit uns gesprochen hast.

00:51:40: Und ja, können einfach nur sagen,

00:51:42: danke für diese mal andere hundereunde Folge.

00:51:44: Ja, vielen lieben Dank. - Danke.

00:51:47: Sehr, sehr gerne.

00:51:49: So, ich würde jetzt sagen, ich trinke jetzt einen Schnaps,

00:51:52: aber stimmt gar nicht, ich muss jetzt nach Auto fahren.

00:51:55: Deswegen werde ich mir wohl jetzt Schokolade, wie immer, Marike,

00:51:58: wie immer, ich werde jetzt Schokolade essen,

00:52:00: damit es mir gleich wieder gut geht.

00:52:03: Ich bin ein bisschen schwer im Magen. - Ja, ist auch okay.

00:52:06: Da muss ich mich irgendwie da mal frei zappeln und mir denken,

00:52:09: wow, die Sonne scheint draußen, komm.

00:52:11: Ja, ich werde gleich weiterarbeiten, werde dafür lachen

00:52:13: und dann wird es auch wieder gehen.

00:52:16: Und freue mich einfach auf die läufige Taylor-Mausee zu Hause.

00:52:19: Und wer jetzt einen Schnaps trinkt, trinkt einen für mich mit.

00:52:22: Hunde, Hunde. Eine Produktion von Antennen Niedersachsen.

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